Beim Schlosskauf nicht nur am Fahrradwert orientieren
Berlin (dpa/tmn) - Beim Kauf eines Fahrradschlosses denken viele an eine Faustregel, die besagt, dass es zehn Prozent des Fahrradwerts kosten sollte. „Davon halte ich nichts“, sagt René Filippek vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC).
Wenn ein Schloss leicht zu knacken ist, klauen Diebe selbst Schrotträder. Bei günstigen Bikes empfiehlt er deshalb ein hochwertiges Schloss.
Bügelschlösser haben laut Filippek das beste Verhältnis zwischen Preis und Sicherheit. Ab 50 Euro sind schon ordentliche Modelle zu bekommen. Ihr Nachteil: Sie sind sperrig. Ketten- und Faltschlösser können ebenfalls die passende Wahl sein, sie kosten in guter Qualität aber meist etwas mehr. Von Spiralkabelschlössern rät der ADFC-Experte ab. Die sehen wegen ihrer Plastikummantelung zwar mitunter imposant aus, bieten jedoch kaum Sicherheit. „Die können teilweise mit einer Schere durchgeschnitten werden.“
Grundsätzlich gilt: Ein Fahrrad sollte an einem festen Gegenstand wie Laterne oder Fahrradständer angeschlossen werden. So kann es nicht einfach weggetragen werden, erläutert Filippek. Am Fahrrad sollte das Schloss an einem Rahmenrohr fixiert sein, nicht nur an einem der Laufräder. Denn die sind leicht abgebaut.
In der Hausratpolice kann das Fahrrad oft bis zu einem Wert von drei Prozent der Gesamtsumme gegen Diebstahl versichert werden. Bei 10 000 Euro Versicherungssumme entspräche das zum Beispiel 300 Euro. Das Rad muss allerdings angeschlossen sein, damit der Schutz greift.
Schärfer sind die Regeln bei speziellen Fahrrad-Versicherungen. Die lohnen sich für teure Räder, bei denen die Hausratpolice den Wert nur unzureichend deckt. Diese Versicherungen schreiben laut Filippek eine Liste von Schlössern vor, die genutzt werden dürfen. Ansonsten greift der Versicherungsschutz nicht. „Als Nachweis muss im Schadensfall der Schlüssel des geknackten Schlosses eingesandt werden.“