Busse und Bahnen verbuchen neuen Fahrgast-Rekord
Wiesbaden (dpa) - So häufig wie nie zuvor benutzen Menschen in Deutschland Busse und Bahnen. Fast 11,2 Milliarden Fahrten unternahmen sie im vergangenen Jahr im Nah- und Fernverkehr.
Das waren 0,3 Prozent mehr als 2014. Seit 2004 seien die Fahrgastzahlen um eine Milliarde gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit und bestätigte Schätzungen vom Februar.
Täglich seien 2015 fast 31 Millionen Fahrgäste unterwegs gewesen, im Schnitt seien sie 9,5 Kilometer mit Bussen, Straßen- und U-Bahnen gefahren. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Fahrgäste insgesamt um 0,3 Prozent.
Der öffentliche Personenverkehr macht aber noch nicht einmal ein Fünftel des gesamten Verkehrs aus, wie aus der „Gleitenden Mittelfristprognose für den Güter- und Personenverkehr“ im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums hervorgeht. Seit Jahren ist diese Aufteilung unverändert. Für den „motorisierten Individualverkehr“ mit Auto, Motorrad, Taxi und Mietwagen errechnet die Studie für 2015 ein Plus von 2,1 Prozent auf fast 60 Milliarden Personen - Fahrer und Mitfahrer. Die Autoren der Studie nennen die wirtschaftliche Lage und die niedrigen Spritpreise als Gründe.
Bei Bussen und Bahnen macht der Nahverkehr den Löwenanteil aus: Dort wurden rund 11 Milliarden Fahrgäste gezählt, 0,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Getragen wird das Wachstum vor allem von Berufstätigen und Schülern. Die Statistiker zählen sogenannte Beförderungsfälle. Das heißt, Personen werden mehrfach gezählt, wenn sie mehrmals fahren.
Den größten Zuwachs verzeichneten - auf deutlich niedrigerem Niveau - die Fernbusse im Linienverkehr. Mindestens 20 Millionen Fahrgäste waren im vergangenen Jahr so unterwegs, rund ein Viertel mehr als 2014. Allerdings sei diese Zahl lediglich eine Schätzung, erläuterte das Bundesamt. Im Fernverkehr der Bahn gab es ein Plus von 1,9 Prozent auf 131 Millionen.
„Der Fernbus hat der Bahn keinen Fahrgast abgenommen“, teilte der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen mit. Im Fernverkehr sei gemeinsames Wachstum möglich.