Carsharing und Mitfahren: Teilen macht Autofahren günstiger

Berlin (dpa/tmn) - An der Tankstelle werden Autofahrer derzeit kräftig zur Kasse gebeten: Die Benzinpreise liegen auf Rekordniveau. Was tun? Ganz einfach: Gemeinsam fahren und so die eigenen Kosten senken.

Wer günstiger mit dem Auto unterwegs sein möchte, sollte sich den Wagen mit anderen teilen. Angesichts der hohen Benzinpreise biete es sich etwa an, für die tägliche Fahrt ins Büro mit Kollegen eine Fahrgemeinschaft zu gründen, sagte Anja Smetanin vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Auch für Eltern, deren Kinder zur Schule oder zum Kindergarten gebracht werden müssen, bieten sich Fahrgemeinschaften an. Das Gleiche gilt für Trainingskollegen, die zum Sport fahren. Wie die Spritkosten aufgeteilt werden, klären die Beteiligten am besten vorher.

Als Folge der gestiegenen Kosten schränken sich viele Deutsche bei Auto- oder Zugfahrten und Flügen ein. Jeder Vierte (24 Prozent) hat einer Forsa-Umfrage zufolge im vergangenen Jahr aus Kostengründen auf Fahrten und Flüge verzichtet. Im Auftrag des Verkehrsbündnisses Allianz pro Schiene wurden 3212 Erwachsene befragt.

Für die Fahrt in den Urlaub oder zu Verwandten in andere Städte bieten sich Mitfahrgelegenheiten an. Die passenden Angebote kann man sich über Internetportale heraussuchen. „So kommt man günstig von einer Großstadt in die andere“, sagte Smetanin. Für den ländlichen Raum würden aber noch recht wenige Fahrten angeboten. Wer sich für eine Fahrt entschieden hat, kontaktiert den Fahrer. Wirkt er seriös, klärt man mit ihm Details wie den Abholort, den Platz fürs Gepäck und die Kosten ab. Fünf Euro pro 100 Kilometer sind ein Richtwert für einen fairen Preis. „Der Nachteil bei Mitfahrgelegenheiten ist, dass die Fahrt kurzfristig abgesagt werden kann„, erklärte Smetanin. „Dazu muss man sich auch mal zu dritt auf die Rückbank quetschen.“

Wer doch lieber selbst fährt, der kann auf Carsharing zurückgreifen. Für die Anmeldung darf der Kunde meist ein Mindestalter nicht unter- und eine Höchstzahl an Strafpunkten in Flensburg nicht überschreiten. Bei einem gewerblichen Anbieter kann er aus einem festen Fuhrpark an Autos wählen, die an Abholstationen für ihn bereitstehen. Über das Internet bucht er ein Auto, und kann dieses im von ihm festgelegten Zeitraum nutzen. Nach der Fahrt bringt er das Auto zur Station zurück. „Carsharing bietet sich an, wenn man einen Großeinkauf zu erledigen hat oder ab und zu beruflich in Gegenden mit seltenem Nahverkehr muss“, erläuterte Smetanin.

Neben gewerblichem nimmt auch privates Carsharing zu. Dabei melden sich Kunde bei Internetportalen an, über die sie ihren Wagen anbieten oder Autos in der Nähe mieten können. Wie lange der Wagen gemietet wird und wie viel dafür zu zahlen ist, wird direkt zwischen dem Besitzer des Autos und dem Interessenten geklärt. Meist muss der Kunde eine Zusatzversicherung über das Internetportal aufnehmen. „Der Vorteil privater Anbieter ist, dass sie im Kilometerpreis meist günstiger sind“, sagte Smetanine. „Bei gewerblichem Carsharing ist dafür der Fuhrpark größer, und eine Buchung kann nicht plötzlich storniert werden, weil der Besitzer zur kranken Oma muss.“ Noch sei Carsharing fast ausschließlich in Großstädten verfügbar.