Porsche Boxster S: Traumwagen für kurvige Landstraßen
Berlin (dpa-infocom) - Der Boxster ist die bezahlbare Alternative zum 911. Porsche bringt nun eine neue Generation des Roadster auf den Markt. Sie ist schneller und gleichzeitig sparsamer als der Vorgänger.
Besonders Spaß macht das Geschoss auf kurvigen Landstraßen.
Für viele sportliche Autofahrer ist der Porsche 911 der Wagen ihrer Träume. Doch bei Preisen von 88 000 Euro aufwärts bleibt der Sportwagen in den meisten Fällen unerschwinglich. Als vergleichsweise bezahlbare Alternative haben die Schwaben deshalb vor fast 20 Jahren den Boxster aufgelegt. Jetzt geht er in die dritte Runde und kommt seinem großen Bruder dabei näher denn je.
Deutlich sparsamer als der Vorgänger
Gewachsen ist der Boxster im Format: Genau wie beim 911 kommen in Länge und Breite ein paar Zentimeter hinzu. Das schafft ein wenig mehr Platz im Innenraum, dient aber vor allem den Proportionen. Er hat schärfer gezogene Linien, stärker modellierte Flächen und einen größeren Radstand. Und mit der gewachsenen Spurweite steht der Roadster jetzt viel stabiler auf der Straße. Obwohl sichtlich größer, ist das Auto aber nicht schwerer geworden. Im Gegenteil: Mit viel Aluminium etwa für Kotflügel und Hauben hat Porsche das Gewicht um bis zu 35 Kilogramm gedrückt.
Auch das ist ein Grund dafür, weshalb der stärkere Boxster auch der sparsamere ist. Im besten Fall kommt er auf einen Verbrauch von 7,7 Litern und einen CO2-Ausstoß von 180 g/km. Auch die schnellste Variante bleibt mit 8,8 Litern und 206 g/km deutlich unter den Werten des Vorgängers. Das sind bis zu 15 Prozent weniger als früher.
Porsche hat am Verdeck gearbeitet
Von der Diät ist im Fahrzeug allerdings nichts zu spüren. So ragt nun wie in mittlerweile allen Porsche-Modellen eine riesige Mittelkonsole zwischen den Insassen auf, die Sitze sind weicher und bequemer als früher, und es gibt viel Lack und Leder. Auch das Verdeck haben die Ingenieure verfeinert. Es ist zwar nicht ganz so nobel wie beim neuen 911 Cabriolet, sitzt aber nun straffer, ist besser schallisoliert und faltet sich schneller zusammen. In neun Sekunden legt sich der Stoff hinter die Sitze. Dabei schließt das Verdeck so sauber mit dem Blech ab, dass kein Verdeckkasten mehr nötig ist.
Angetrieben wird der Boxster nach wie vor von Sechszylinder-Boxermotoren, die direkt hinter den Sitzen montiert sind. Beim Basismodell ist das Kraftwerk auf 2,7 Liter Hubraum geschrumpft, während die Leistung auf 196 kW/265 PS gestiegen ist. Im Boxster S bleibt es bei 3,4 Litern Brennkammervolumen, aus denen der Motor nun 232 kW/315 PS schöpft. Wer eine Doppelkupplung und das Sport-Chrono-Paket mit Sportmodus bestellt, dem fehlt am Steuer nicht mehr viel zum 911.
Beschleunigen bis auf 280 Sachen
Besonders deutlich wird das bei gedrückter Sporttaste. Dann brüllt der Sechszylinder laut, denn die Automatik erlaubt dem Motor höhere Drehzahlen. 360 Nm lassen den Boxster in 4,8 Sekunden auf Tempo 100 schnellen, 200 km/h hat man nach 17,3 Sekunden auf der Uhr und erst knapp unter 280 Sachen beugt sich das flache Auto den Kräften des Windes.
Aber der Boxster ist nicht nur auf der Geraden schnell. Besonders viel Spaß macht der Roadster auf einer kurvigen Landstraße. Dort beweist die neuerdings elektrische Servolenkung ihre ganze Schärfe und Präzision, und erst dort spürt man, wie gut das Auto auf der Straße liegt, wenngleich er bei verschärfter Gangart ein wenig ungehobelt wirkt. Aber schließlich ist der Boxster ein Sportwagen und kein Schönwetterauto. Kinderleicht beherrschbar bleibt er selbst, wenn man am Limit fährt.
Fazit: Stark, schnell, sportlich - und teuer
Stärker und schneller, schöner und sportlicher und obendrein noch sparsamer als früher: In der dritten Generation ist der Boxster besser denn je. Als Alternative zum mehr als doppelt so teuren 911 muss er sich nicht verstecken. In seinem Segment markiert er mit 48 291 Euro trotzdem die Preisspitze.