Daimler zeigt Konzept für selbstfahrendes Auto in Las Vegas
Las Vegas (dpa) - Daimler lässt keinen Zweifel daran, dass der deutsche Autokonzern es beim selbstfahrenden Auto ernst meint. Die Stuttgarter brachten zur CES in Las Vegas einen von Grund auf neu entwickelten Prototypen mit, der auf autonomes Fahren ausgerichtet ist.
Der Autokonzern Daimler hat auf der Technik-Messe CES (6. bis 9. Januar) in der US-Stadt Las Vegas seine Vision für ein selbstfahrendes Auto der Zukunft vorgestellt. Das von Konzernchef Dieter Zetsche präsentierte Fahrzeug mit der Bezeichnung F015 hat eine futuristische langgezogene Form und einen Innenraum mit drehbaren Vordersitzen. Der silberne Prototyp fuhr nach einer Tour durch die Wüste und die Stadt auf die Bühne.
Der Kühlergrill des F015 ist komplett mit blau leuchtenden LEDs bestückt. Das hat mehrere Funktionen. Zum einen kann man an der Anordnung der Lichter erkennen, ob das Auto gerade autonom fährt oder von einem Menschen gesteuert wird. Zum anderen kann das Fahrzeug damit einem Fußgänger demonstrieren, dass es ihn sieht: Ein kleiner Schwarm leuchtender LEDs kann sich im Einklang mit dem Fußgänger über den Kühlergrill bewegen. Mit einer ähnlichen Anordnung roter LED-Lichter am Heck kann auch dem Fahrzeug dahinter angezeigt werden, dass es vor der Motorhaube gerade Bewegung gibt.
Daimler wolle für das autonome Fahren benötigte neue Kommunikationsmöglichkeiten mit der Umgebung etablieren, betonte Zetsche. So könne der Wagen zum Beispiel mit Fußgängern reden, etwa um sie zum Überqueren der Straße aufzurufen. Zugleich räumte er ein, dass es diverse ungelöste Probleme bei der Regulierung und auch ethischen Fragen gebe: Wie solle sich etwa ein Auto verhalten, wenn ein Unfall nicht mehr zu verhindern sei. „Diese offenen Fragen betreffen die gesamte Industrie und müssen gemeinsam gelöst werden“, sagte Zetsche. Außerdem müsse das autonom fahrende Auto nicht nur technisch machbar, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sein.
Selbstfahrende Autos sind ein zentrales Thema der diesjährigen CES. Der Daimler-Konkurrent Audi ließ einen Wagen autonom rund 900 Kilometer aus dem Silicon Valley nach Las Vegas fahren. Auch Zulieferer stellten Technologien für das autonome Fahren vor.