Schön unpraktisch - Der Volvo C30 als Gebrauchter
Berlin (dpa/tmn) - Er war immer ein Sonderling. In der Kompaktklasse dominiert schließlich automobile Vernunftware den Markt. Der Volvo C30 kann jedoch mit praktischen Qualitäten nicht aufwarten. Seinen Charme verdankt der Wagen vor allem seinem anspruchsvollen Design.
Der Kofferraum des C30 ist klein, die Rückbank bietet ebenfalls kaum Platz, und günstig war er auch nicht. Als Gebrauchtwagen aber kann er sich durchaus sehen lassen - nicht nur optisch.
Wobei es laut dem „TÜV Report 2014“ durchaus gewisse Schwachpunkte gibt. So fallen bei der zweiten Hauptuntersuchung (HU) die Federn und die Dämpfer öfter negativ auf als beim Durchschnitt. Recht regelmäßig macht auch die Beleuchtung Ärger, allerdings schon bei der ersten HU. Und bei der Abgasuntersuchung fällt der kleine Schwede auch zu oft durch. Motorseitig moniert der „TÜV Report 2014“ die Turbolader der kleinen Dieselmotoren und die Injektoren der Fünfzylinder-Motoren. Vor allem ersteres könne sehr teuer werden.
Der ADAC erlaubt sich beim Volvo C30 kein umfassendes Urteil über die Pannensicherheit - wegen der geringen Stückzahlen, in denen der C30 verkauft wurde. Entladene Batterien kommen vor, und bei den Dieseln der Baujahre 2006 bis 2007 scheinen auch die Lichtmaschinen anfällig zu sein. Bis 2008 machten verstopfte Dieselpartikelfilter gelegentlich Ärger.
Zwischen 2006 und 2012 baute Volvo den C30 und nahm damit Bezug auf den 480 und stylistisch auf den legendären P 1800 der 60er-Jahre, den sogenannten „Schneewittchensarg“. Trotz des schicken Designs mit der gläsernen Heckklappe konnte der C30 aber nicht allzu viele Käufer für sich überzeugen. Mit einem Kofferraumvolumen von 251 bis 894 Litern und nur zwei Einzelsitzen im Fond war er einfach nicht praktisch genug. In puncto Komfort und Design gefällt der C30 aber noch heute.
Der kleinste Benziner des Volvo-Coupés ist ein 1,6-Liter-Aggregat mit 74 kW/100 PS, der größte schöpft üppige 169 kW/230 PS aus 2,5 Litern Hubraum, die sich auf fünf Zylinder verteilen. Bei den Dieseln reicht das Angebot von 80 kW/109 PS bis 132 kW/180 PS. Wie die größeren Benziner verfügen auch die stärksten Diesel über fünf Zylinder. Außerdem gab es zwei Flexifuel-Versionen, zunächst eine mit 92 kW/125 PS und ab 2009 mit 107 kW/145 PS.
Den schwächsten Benziner aus dem ersten Baujahr gibt es laut Schwacke inzwischen für etwa 5650 Euro. Die durchschnittliche Laufleistung beträgt dann 104 000 Kilometer. Wer einen C30 2.0 Summum von 2009 sucht, wird für etwa 10 850 Euro fündig (68 000 Kilometer). Einen recht jungen C30 T5 Momentum des Baujahres 2012 mit 169 kW/230 PS listet Schwacke mit 15 800 Euro. Die Diesel-Preise starten um die 5350 Euro für Exemplare von 2006 mit durchschnittlich 144 800 Kilometern auf dem Zähler. Ein 110 kW/150 PS starker C30 D3 kostet als Basismodell von 2010 etwa 10 600 Euro (82 400 Kilometer).