Das Auto gegen Kälte wappnen - Im Herbst an den Winter denken
Bonn (dpa/tmn) - Vorbereitung ist das halbe Leben: Autofahrer, die sich im Herbst schon Gedanken über Schneefall und Eisglätte machen, sind im Winter sicherer unterwegs. Mit einem ausführlichen Fahrzeugcheck lässt sich jeder Pkw gut auf die kalte Jahreszeit vorbereiten.
Den Ernstfall sollte man nie abwarten. Autofahrer sorgen daher besser vor, damit sie nicht auf glatter Fahrbahn mit Sommerreifen ins Rutschen geraten oder in der Abenddämmerung der dunklen Jahreszeit mit maroder Beleuchtung unterwegs sind. Der ADAC, der Verband des Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) und der TÜV Rheinland geben Tipps zur Vorbereitung.
Batterie:Die Batterie steht laut ZDK ganz oben auf der Liste, denn sie zählt zu den kälteempfindlichsten Teilen des Fahrzeugs. „Mit sinkender Temperatur büßt sie erheblich an Leistung ein, und unter null Grad bringt sie nur noch ein Viertel der Leistung“, erläutert ZDK-Sprecherin Claudia Weiler. Sie empfiehlt: „Zustand, Alter, Pole, Leerlaufspannung und Kaltstartstrom sollten vor dem ersten Kälteeinbruch überprüft werden.“ Erledigen können Autofahrer das im Rahmen eines Winterchecks, wie ihn Werkstätten, Prüforganisationen und Clubs meist gegen Gebühr anbieten. Im Zweifel gehört eine frische Batterie unter die Haube.
Reifen: Nach bewährter Regel steht im Oktober der Reifenwechsel an. Gesetzlich vorgeschrieben ist wie bei Sommerreifen zwar eine Mindestprofiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern, doch nach Ansicht vieler Experten reicht das bei Winterreifen nicht. „Sie sollten mindestens vier Millimetern aufweisen“, rät Weiler. Nur so sorgten die Gummis für die kalte Jahreszeit dank ihrer speziellen Gummimischung und feinster Profillamellen optimal für eine bessere Traktion auf Schnee. Wer neue Pneus benötigt, dem rät Bettina Hierath vom ADAC: „Rechtzeitig bestellen, denn die Topprodukte sind schnell ausverkauft.“
Beleuchtung: Eine gute Sicht an den kürzeren und oft dunklen Tagen in Herbst und Winter ist wichtig. Nebel, diffuses Licht oder Schnee beeinträchtigten oft die Sicht, sagt Claudia Weiler. „Umso wichtiger ist es, die Fahrzeugbeleuchtung zu kontrollieren“, legt sie den Autofahrern nahe. Zu hoch eingestellte Scheinwerfer etwa blendeten nicht nur den Gegenverkehr, sondern beeinträchtigten auch die eigene Sicht.
Scheiben:Einen guten Durchblick sollten Autofahrer immer haben - doch auch hier schaffen niedrige Temperaturen erschwerte Bedingungen, wenn die Frontscheibe schnell beschlägt. Wer sie von außen und innen gründlich reinigt, beugt vor. Auch empfiehlt es sich, marode Wischerblätter zu ersetzen, die bereits Schlieren bilden und dann das Sichtfeld trüben. Wichtig sei dies vor allem ab dem Herbst, weil dann die Sonne tiefer steht und Autofahrer ohnehin leichter geblendet werden, mahnt Bettina Hierath.
Frostschutz: Eis im Kühlsystem führt zu Motorschäden. Deshalb sollte in der Werkstatt überprüft werden, ob der Frostschutz noch ausreicht. In Scheiben- und Scheinwerferwaschanlage ist laut ADAC am besten ausreichend Winterreiniger enthalten - nicht nur wegen des Frostschutzes, sondern auch, weil er besser mit Winterschmutz fertig wird. „Und die Türdichtungen kann man mit einem hierfür geeigneten Pflegemittel behandeln“, empfiehlt Bettina Hierath. Dies helfe gegen zugefrorene Türen.
Motoröl: „Unsere Experten raten, unbedingt den Ölstand zu kontrollieren und einen regelmäßigen Ölwechsel durchführen zu lassen, damit der Schmierfilm im Winter hält“, mahnt Wolfgang Partz vom TÜV Rheinland. War der Ölwechsel zum Herbst früher Pflichtprogramm, hat sich die Situation mit der Verbreitung von Mehrbereichsölen verbessert. Diese Öle bieten auch bei Kälte in der Regel ausreichende Schmiereigenschaften. „Doch wenn das Öl zu alt ist, können sich Fremdstoffe wie etwa Wasser ablagern, was bei Frost unangenehme Folgen für die Motorschmierung haben kann“, sagt Partz. Vorbeugen könne, wer vollsynthetische Öle mit besonders lang anhaltender Viskosität verwendet.
Zubehör: Ist der Winter angebrochen, sollten Autofahrer noch ein paar nützliche Dinge an Bord haben. Selbstredend gehören zum Winterzubehör Eiskratzer, Handschuhe und eine Abdeckfolie für die Windschutzscheibe ins Auto sowie eine warme Decke für den Pannenfall. Den Türschlossenteiser bewahren Autofahrer dagegen aus naheliegenden Gründen nicht im Fahrzeug auf.