Ein Pedelec im Geist des alten Messerschmitt
Großzimmern (dpa/tmn) - Mit dem Segen der Messerschmitt-Erben geht ein neues Pedelec nach altem Vorbild in die Produktion. Die Entwickler stellen die Auslieferung der ersten Tretautos noch für dieses Jahr in Aussicht.
Die beiden Tüftler Fred Zimmermann und Achim Adlfinger radeln auf der Retrowelle: Im hessischen Großzimmern haben sie ein Pedelec im Stil des Messerschmitt Kabinenrollers aus den 1950er Jahren entwickelt. Das Veloschmitt getaufte Dreirad hat eine Kunststoffkarosserie und bietet Platz für zwei Personen. Muskelkraft und ein 4 kW/5 PS starker Elektromotor am Hinterrad bringen das Tretauto, das vorerst nur offen zu haben ist und später auch mit Cabrio-Verdeck und Plexiglashaube erhältlich sein soll, in Fahrt.
Je nach Software, Zulassungs- und Führerscheinkategorie unterstützt der E-Antrieb den Fahrer wie bei einem konventionellen Pedelec bis 25 km/h beim Strampeln oder beschleunigt das Fahrzeug ohne Zusatz von Muskelschmalz auf bis zu 40 km/h. Die Reichweite des etwa 120 Kilo schweren Veloschmitt gibt Mitentwickler Zimmermann mit 60 Kilometern an. Danach müssen die Lithium-Ionen-Akkus im Fahrzeugboden für sechs Stunden an einer Haushaltssteckdose aufgefrischt werden.
Zimmermann und Adlfinger haben nach eigenen Angaben gleich beim ersten Auftritt auf einer Fahrradmesse zehn Veloschmitts verkauft und planen jetzt eine Kleinserie von 200 Exemplaren. Je nach Aufbau und Ausstattung sollen die Fahrzeuge zwischen 7500 und 9000 Euro kosten und künftig bei ausgewählten Zweiradhändlern angeboten werden. Adlfinger stellt die Auslieferung der ersten Exemplare noch für dieses Jahr in Aussicht. Mittelfristig hofft das Tüftler-Duo auf eine Produktion von bis zu 3000 Veloschmitts jährlich.
Nach eigenen Angaben haben Zimmermann und Adlfinger für ihr Projekt den Segen der Messerschmitt-Erben. Deshalb wollen sie künftig den alten Namen verwenden.