Aufsteiger mit Stern - Die Mercedes C-Klasse
Berlin (dpa/tmn) - Sportlichkeit und Design zeichnen die Mercedes C-Klasse aus. Vom Kauf sehr alter Exemplare raten Autoexperten aber eher ab. Für die aktuelleren Auflagen gibt es dagegen viel Lob.
Mit der Einführung der C-Klasse verschwand bei Mercedes der 190er. Das Modell ersetzte 1993 den sogenannte Baby-Benz, der vor allem Kunden in den USA für eine Limousine der Marke mit Stern ziemlich mickrig erschien und so zu seinem Kosenamen kam. In der C-Klasse sahen dann viele wieder einen vollwertigen Mercedes. Doch die Qualität variiert. Besonders ältere Modell zeigen deutliche Mängel.
Der ADAC spricht von „einigen Anlaufproblemen“ der C-Klasse. Dann jedoch startete das Modell in Sachen Zuverlässigkeit durch: Seit dem Modelljahr 2004 rückte die C-Klasse auf vorderste Plätze in der ADAC-Pannenstatistik vor. Bis zum Baujahr 2003 hatten sowohl Diesel als auch Benziner Probleme mit der Kraftstoffeinspritzung, auch Türgummis lösten sich vergleichsweise oft. Außerdem machte Rost Probleme.
Bei Benzinern von 2008 gab es unter anderem noch vereinzelt Zündspulenausfälle. Bei einigen Exemplaren des 220 CDI und des 250 CDI von 2009 waren die Piezo-Injektoren defekt - dieser Mangel wurde durch den Hersteller behoben. Bei der Kfz-Hauptuntersuchung macht vor allem die ab 2007 gebaute dritte Generation kaum Probleme.
Der erste Mercedes mit der Bezeichnung C-Klasse war die Baureihe 202, die 1993 debütierte. 1996 kam der T-Modell genannte Kombi. Der Nachfolger 203 wurde im Jahr 2000 vorgestellt, im Herbst folgte das wenig gefragte C-Klasse Sportcoupé. Ab 2003 setzten die Schwaben auf eine vollverzinkte Karosserie. Anfang 2004 bekam die C-Klasse ein Facelift, die dritte Generation 204 kam 2007 auf den Markt. Das Sportcoupé wurde in CLC umbenannt. 2011 führte Mercedes eine Modellpflege der aktuellen Baureihe durch, mit der auch ein neues Coupé ins Programm aufgenommen wurde, das den CLC ablöste.
Die Motorenpalette der C-Klasse ist vielseitig, auch für sehr sportlich orientierte Fahrer sind Antriebe dabei. Ab der Baureihe 203 leisten die Benziner je nach Generation und Baujahr zwischen 95 kW/129 PS und 358 kW/487 PS im AMG-Modell. Die Diesel kommen auf 85 kW/116 PS bis 195 kW/265 PS.
Gemäß der vielen Modell- und Motorvarianten gibt es auf dem Gebrauchtwagenmarkt ein üppiges Angebot mit großer Preisspanne: Für einen C 180 Classic mit 95 kW/129 PS von 2001 müssen laut der Schwacke-Liste um die 5000 Euro eingeplant werden - bei einer Laufleistung von rund 148 200 Kilometern. Mit rund 39 400 Euro knapp das Achtfache kostet demnach noch ein 358 kW/487 PS starker C 63 AMG 7G-Tronic Plus Sport Edition von 2009 (40 150 Kilometer).
Ein Kombi mittleren Alters als Diesel, so der C 200 T CDI DPF Elegance mit 100 kW/136 PS von 2008, schlägt mit rund 15 900 Euro zu Buche (89 700 Kilometer). Wer ein Sportcoupé sucht, sollte ab rund 13 600 Euro fündig werden: Etwa so viel kostet ein CLC 180 Kompressor mit 105 kW/143 PS von 2008 (64 200 Kilometer).