Den Rückrufen zum Trotz: Der Toyota Yaris fährt zuverlässig

Berlin (dpa/tmn) - Oft ist bei Neueinführungen die Rede davon, das Auto bringe Wind ins Segment. Beim 1999 eingeführten Toyota Yaris, Mitstreiter von Autos wie dem Opel Corsa oder dem VW Polo, war das so.

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Noch nie zuvor war ein Kleinwagen dermaßen zuverlässig, schreibt der ADAC.

Und bis heute konnte das japanische Modell, das schnell zum meistverkauften des Herstellers avancierte, diesen Ruf bewahren. In der Pannenstatistik 2015 des ADAC rangiert des Yaris ganz weit oben. Er gehöre noch immer zu den Besten in der Kleinwagenklasse, urteilt der Motorclub. Dennoch ist auch der Yaris kein perfektes Auto. Zu den Mängelschwerpunkten zählen defekte Scheinwerfer bei von 2007 bis 2011 gebauten Exemplaren, feuchte Zündkerzen (2009 bis 2012), gebrochene Auspuffanlagen (2005) oder Schäden an Kupplungen bei Autos, die 2009 vom Band liefen.

„Der unzerstörbare Toyota: In Gestalt des Yaris gibt es ihn noch“, lobt überspitzt der „TÜV Report 2016“ den kleinen Japaner. Zu 91,3 Prozent beanstandungsfrei meistere der aktuelle Yaris seine erste Kfz-Hauptuntersuchung (HU). Bremsscheiben machen bei der ab 2006 angebotenen zweiten Modellgeneration ab der dritten HU häufiger Probleme. In diesem Alter steigen auch die Beanstandungen an der Antriebswelle. Auffällig: die hohe Anzahl der Rückrufe. Seit Herbst 2011 wurde das Modell acht Mal in die Werkstätten gebeten - unter anderem wegen Fertigungsfehlern an Sitzen, Airbags und der Lenkung.

Der erste Yaris war bis 2006 auf dem Markt und wurde dann von der bis 2011 verkauften zweiten Generation abgelöst, die 2009 ein Facelift erhielt. Während es die Standardkarosserie als Drei- und Fünftürer gibt, wurde der Minivan Yaris Verso nur bis 2005 gebaut, 2011 als Verso-S allerdings neu belebt.

Der Kofferraum des Kleinwagens ist recht variabel, und die Sicherheitsausstattung gilt mit bis zu neun Airbags als Serienausstattung als gut. Allerdings gab es ESP bis 2011 nur als Extra. Erst seit 2009 ist der Partikelfilter immer an Bord.

Dabei gelten die Diesel im Yaris als die bessere Motorisierung. Die Ottomotoren laufen eher rau und geben sich zäh, teilt der ADAC mit. Das Spektrum der angebotenen Benziner geht vom Dreizylinder mit 51 kW/69 PS aus einem Liter Hubraum bis zur Topmotorisierung TS mit 1,8 Litern und 98 kW/133 PS aus vier Brennkammern. Das einzige Dieseltriebwerk bringt es auf 66 kW/90 PS Leistung. Ein Hybridantrieb mit 74 kW/100 PS gibt es seit 2012.

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt kostet die Elektro-Verbrenner-Kombination wenigstens 10 900 Euro. Für diesen Betrag werden laut Schwacke-Liste Autos von 2012 im Durchschnitt gehandelt - bei rund 38 000 Kilometern Laufleistung. Für zirka die Hälfte (5650 Euro) sollte einer der Top-Benziner 1.8 VVT-i TS von 2007 mit 98 kW/133 PS als Fünftürer aufzutreiben sein (98 000 Kilometer). Wer einen jüngeren Diesel sucht, kann zum Yaris 1.4 D-4D Cool von 2012 greifen und muss dann noch mit rund 9800 Euro kalkulieren. Solche Fahrzeuge haben nach Berechnungen von Schwacke um die 59 000 Kilometer auf der Uhr.