Immer besser und stärker - Der Porsche Boxster
Berlin (dpa/tmn) - Der Boxster gilt als günstiges Einstiegsmodell in die Porsche-Welt. Für das Unternehmen ist er zudem ein Erfolgsgarant. Die neueren Modelle erweisen sich als weniger störanfällig und sind in diesem Punkt sogar dem legendären 911er vorzuziehen.
Als Porsche in den 1990er Jahren den Boxster auf den Markt brachte, bediente der Wagen einen Trend: Roadster waren wieder in Mode gekommen. Und Porsche wollte zudem an den legendären 550 Spyder aus den 1950er Jahren anknüpfen oder gar an den allerersten Porsche, den 356 von 1947 - ebenfalls ein Zweisitzer mit Mittelmotor. Mittlerweile ist der Boxster aus dem Angebot der Schwaben nicht mehr wegzudenken, gilt er unternehmensintern doch als eine Art Retter in Krisenzeiten, der als günstigster Wagen der Marke Kunden den Einstieg in die Porsche-Welt erleichtert. In der ADAC-Pannenstatistik belegt der Sportwagen allerdings nur einen Platz im Mittelfeld.
Abstriche in Sachen Zuverlässigkeit müssen wegen einzeln auftretender Defekte an Motoren, Kraftstoffpumpen und Lenkradschlössern gemacht werden, wobei jüngere Exemplare weniger Probleme machen als ältere. Besonders häufig versagten an Autos vom Baujahr 1998 die Wegfahrsperren. Den Boxster von 1997 rief Porsche wegen Mängeln am Zündanlassschalter zurück in die Werkstätten. Einen besseren Eindruck vermittelt der TÜV in seinem aktuellen Report von der ab 2004 gebauten zweiten Generation: Bei der Hauptuntersuchung schneide der Boxster besser ab als der 911er, bis auf Schwachpunkte an den Spurstangen herrsche „beeindruckende Solidität“.
Der Boxster kam 1996 auf den Markt, nachdem das Unternehmen sein Engagement im Roadster-Segment drei Jahre zuvor auf der Auto Show in Detroit mit einer Studie angekündigt hatte. Durch seinen vergleichsweise günstigen Einstiegspreis band der Sportwagen viele neue Kunden an das damals angeschlagene Unternehmen. Ende 2004 wurde die neue Generation eingeführt - mit stärkeren Motoren und anderen Frontscheinwerfern: Die oft verspotteten „Spiegeleier-Augen“ hatten ausgedient. Am 14. April 2012 startet die dritte Generation.
Verbaut sind im Boxster, wie in seinem Coupé-Bruder Cayman, ausschließlich Sechszylinder-Boxermotoren mit Hubräumen zwischen 2,7 und 3,4 Litern. In der ersten Generation (Typ 986) leisten die Mittelmotoren zwischen 162 kW/220 PS und 191 kW/260 PS. Bei der zweiten Generation (Typ 987) geht es mit 176 kW/239 PS los und endet bei 235 kW/320 PS, die die Varianten Spyder und Boxster S Black Edition entwickeln.
In der Schwacke-Liste findet sich der Boxster von 2000 als günstigster Gebrauchter für etwa 11 900 Euro - ältere Exemplare sind dort nicht aufgeführt. Solch ein Wagen leistet 162 kW/220 PS und ist im Schnitt 185 900 Kilometer gelaufen. An den Einstiegspreis des neuen Modells reicht mit rund 48 000 Euro ein Boxster Spyder von 2010 heran, der im Durchschnitt 29 900 Kilometer auf dem Tacho hat. Einen preislichen Kompromiss bieten Exemplare von 2006 mit 180 kW/245 PS, die bei einer Laufleistung um die 92 300 Kilometer für rund 23 900 Euro gehandelt werden.