Kia Sorento - Koreaner mit Fernweh im Namen
Berlin (dpa/tmn) - Viel Platz, dafür zeitweise unzuverlässig: Will man den Kia Sorento als Gebrauchtwagen kaufen, sollte man nicht die erste Generation der Geländelimousine auswählen.
Sorrento mag für Italien-Urlauber nach Sonne, Steilküste und lauschigen Meeresbuchten klingen - doch mit einem R weniger wird aus Italien plötzlich Korea: Sorento heißt ein kompaktes SUV der Marke Kia. Die offensichtlichste Qualität der südkoreanischen Geländelimousine ist ihr üppiges Platzangebot bei vergleichsweise günstigen Neupreisen. Allerdings zeigte sich der Sorento zunächst nicht sehr zuverlässig. Die noch aktuelle zweite Generation hat aber deutliche Fortschritte gemacht.
Immer noch ein Problem ist laut dem „TÜV Report 2015“ die Inkontinenz von Motor und Getriebe: Deutlich häufiger als seine Altersgenossen kleckert und leckt der Sorento. Auch die Beleuchtung sei bei der Hauptuntersuchung (HU) öfter auffällig. Ordentlich schlägt das SUV sich bei Bremsen und Fahrwerk. Lediglich die Lenkung wird bei der HU nicht selten aufgrund zu großen Spiels beanstandet.
War die Pannenhäufigkeit beim von 2002 bis 2009 gebauten Sorento laut ADAC noch ein Schwachpunkt, macht die dieses Jahr auslaufende zweite Generation schon deutlich weniger Probleme. Verstopfte oder vereiste Kraftstofffilter sorgen allerdings bei den Dieselmotoren häufiger für Liegenbleiber, wie auch entladene Batterien bei den Baujahren 2005 und 2006. Defekte Kurbelwellensensoren, Druckregelventile und Einspritzinjektoren riefen die Pannenhelfer ebenfalls bei den Dieseln (bis 2007) öfter auf den Plan.
Als der Kia Sorento der Baureihe XM im Jahr 2009 den Vorgänger ablöste, handelte es sich um ein komplett neu konstruiertes Auto. Vom robusten Arbeitstier war er zum deutlich komfortableren SUV geworden, das es nun auch mit Frontantrieb gab. Und in der Größe zugelegt hatte das Modell: Bei einer Länge von 4,69 Metern beträgt das Kofferraumvolumen 660 bis 1675 Liter und die Anhängelast bis zu 2500 Kilogramm. Und mit optionaler dritter Sitzreihe passt eine siebenköpfige Großfamilie in den Wagen.
Antriebsvarianten sind beim Sorento rar: So gab es seit dem Facelift im Jahr 2012 nur noch den 2,2-Liter-Diesel mit Allradantrieb und 145 kW/197 PS - wahlweise mit Handschaltung oder Sechsgangautomatik. Zuvor umfasste des Motorenangebot noch einen 2,4-Liter-Benziner, der zunächst unter der Bezeichnung CVVT 128 kW/174 PS leistete und später als GDI 141 kW/192 PS. Beide waren, wie zunächst auch der Diesel, mit und ohne Allradantrieb zu haben.
Die Preise für den Sorento starten laut der Schwacke-Liste bei etwa 13 100 Euro. Dafür bekommt man einen Sorento 2.4 CVVT Attract des Baujahrs 2009 mit rund 76 200 Kilometern Laufleistung. Das gleiche Modell ist mit Allradantrieb im Schnitt nur 50 Euro teurer. Ein Sorento 2.4 GDI Attract von 2012 kostet noch um die 18 250 Euro (40 150 Kilometer), ein Allradler in der Ausstattung Edition 7 von 2013 sollte für 22 450 Euro zu haben sein (26 800 Kilometer).
Wer sich für einen Diesel interessiert, muss mit etwa 14 100 Euro kalkulieren, wenn es ein Sorento 2.2 CRDi 4WD Attract von 2009 sein soll (105 300 Kilometer). Die gleiche Version aus dem Baujahr 2012, steht mit Frontantrieb für 19 800 Euro in der Schwacke-Liste. Für das Topmodell Sorento 2.2 CRDi AWD Platinum Edition des Baujahres 2013 werden noch rund 30 000 Euro fällig (39 850 Kilometer).