Kleiner Wagen mit Qualität - Der Audi A1 im Check
Berlin (dpa/tmn) - Kleiner als der Audi A1 ist keiner. Jedenfalls nicht bei den deutschen Premiummarken. Zwar weiten auch Mercedes und BMW ihr Angebot immer weiter aus, doch ihre Klein- und Kleinstwagen laufen unter den Marken Smart und Mini.
Als VW-Konzernmarke geht Audi einen anderen Weg. Die Ingolstädter bieten den VW-Polo-Bruder A1 unter eigenem Markennamen an. Und der genügt bei der Zuverlässigkeit durchaus Premiumansprüchen.
Der „Tüv-Report 2015“ nennt den A1 gar einen „92,5-Prozenter“. So groß war der Anteil der Autos, die die erste Kfz-Hauptuntersuchung ohne erkennbare Mängel absolviert haben. Einziger Kritikpunkt sind die Bremsbauteile. So sei die Quote verschlissener oder durch Rost unbrauchbarer Bremsscheiben etwas höher als im Durchschnitt. Fahrwerk, Lenkung, Licht und Abgasanlage liegen hingegen fast immer im grünen Bereich.
Kaum Grund zum Meckern haben auch die Pannenhelfer des ADAC. Sie bewerten ihn als deutlich pannensicherer als den Durchschnitt in der Kleinwagenklasse. Die einzigen Auffälligkeiten bezogen sich auf die Zündanlage. So musste der ADAC gelegentlich ausrücken, weil Marder sich an den Zündkabeln zu schaffen gemacht hatten. Außerdem fielen Fahrzeuge des Baujahrs 2011 mit defekten Zündspulen aus.
Für Fahrer, die Wert auf die praktischen Qualitäten eines Autos legen, ist der Audi A1 sicher nicht die beste Wahl. Weder auf der Rückbank, noch im Kofferraum kann er mit dem technisch so eng verwandten VW Polo mithalten. Etwas geräumiger ist der Fünftürer namens Sportback. Durchweg positive Noten gibt es für Verarbeitung und Materialqualität im Innenraum. Was das Image betrifft, können natürlich auch nur wenige andere Kleinwagen mithalten.
Das vielfältige Motorenangebot deckt einen Leistungsbereich zwischen 63 kW/86 PS und 170 kW/231 PS im S1 ab. Bei den Dieseln geht es mit dem 1.4 TDI mit 66 kW/90 PS los und endet beim 2.0 TDI mit 105 kW/143 PS. Interessant für Technikbegeisterte ist der 1,4-Liter-TFSI mit dem Zusatz „cylinder on demand“ (cod). Der legt zur Verbrauchsminderung zwei der vier Zylinder lahm, wenn nur wenig Leistung benötigt wird.
So richtig günstig bekommt man den A1 jedoch in keiner Motorisierung. Laut der Schwacke-Liste geht es etwa bei 8850 Euro los, wenn man sich für einen 1.2 TFSI Attraction aus dem ersten Baujahr 2010 entscheidet. Der hat dann etwa 62 000 Kilometer hinter sich. Für den A1 1.4 TFSI cod, der erst 2013 auf den Markt kam, werden in der Ausstattung Ambition rund 14 100 Euro fällig (26 000 Kilometer). Einen Diesel-A1 von 2012 gibt es als 1.6 TDI Attraction für etwa 11 550 Euro (59 000 Kilometer).
Der Fünftürer A1 Sportback kam 2011 auf den Markt und ist laut Schwacke etwas teurer als der Dreitürer. Als 1.4 TFSI Ambition (136 kW/180 PS) mit Doppelkupplungsgetriebe s tronic kostet er circa 14 350 Euro (Baujahr 2011, 50 000 Kilometer). Wer einen A1 2.0 TDI Sportback mit 105 kW/143 PS und S line Sportpaket sucht, wird ab rund 14 700 Euro fündig. Dafür gibt es ein Modell von 2012 mit etwa 59 000 Kilometern auf dem Tacho.