Leicht überzogenes Versprechen - Der Hyundai i30 als Gebrauchter

Berlin (dpa/tmn) - Spätestens mit Autos wie dem Hyundai i30 sickerte hierzulande eine Erkenntnis durch: Koreanische Hersteller können Fahrzeuge bauen, die es mit der europäischen Konkurrenz aufnehmen können.

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Doch der Kompakte i30 offenbart als Gebrauchter einige Macken.

Als der Hyundai i30 2007 auf den deutschen Markt kam, zog er zwar im Rennen mit manchem Konkurrenten aus deutscher Produktion bei der Qualität und bei den Verkaufszahlen noch den Kürzeren, doch er überraschte mit guter Materialanmutung und einem beeindruckenden Handling. Dabei gibt der Hersteller mit einer fünfjährigen Neuwagengarantie zudem ein Qualitäts-Versprechen ab.

Doch das schützt nicht vor Aussetzern. So berichtet der „TÜV Report 2014“ von manch gerissenem Zylinderkopf bei Dieselmodellen bereits während der Garantiezeit. Mit Blick auf die Kfz-Hauptuntersuchung (HU) moniert das Magazin überdurchschnittlich häufig auftretende Mängel an den Achsfedern. Lager an der Vorderachse weisen demnach vergleichsweise oft Spiel auf. Auch die anfällige Beleuchtungsanlage moniert der Report.

Für den ADAC zählt der VW-Golf-Konkurrent ebenfalls nicht zu den zuverlässigsten Modelle in der Kompaktklasse. Von Mängeln betroffen waren laut dem Autoclub öfter das Abblendlicht-/Fernlicht (Baujahre 2008 bis 2012), die Wegfahrsperre (2009 bis 2010) und die Kraftstoffpumpe (2009). Bei jungen Modellen von 2013 setzte laut ADAC auch schon mal der Sensor des Kupplungspedals aus.

Zu den Händlern kam der knapp 4,30 Meter lange Hyundai i30 im Herbst 2007 und wusste durch guten Federungskomfort und eine satte Straßenlage manchen Kunden spontan zu überzeugen. Im Jahr darauf folgte der cw genannte Kombi. Mitte 2010 gab es ein Facelift für den Kompakten, bevor im März 2012 die zweite Modellgeneration kam - wahlweise mit bis zu sieben Airbags, Panoramadach, Rückfahrkamera. Seit 2013 bietet Hyundai den i30 auch als Dreitürer an. Zum Modelljahr 2014 gab es eine leichte technische Überarbeitung, die Verbesserungen für Fahrwerk und Geräuschdämmung brachte.

Als Volumenmodell bietet der Hyundai i30 eine eher überschaubare Motorenpalette. Dreizylinder fehlen ebenso wie leistungsstarke Varianten, wie sie zu einem Sportmodell passen würden. Je nach Baujahr leisten die Benziner zwischen 80 kW/109 PS und 105 kW/143 PS. Bei den Dieseln erschöpft sich die Spanne mit 66 kW/90 PS bis 103 kW/140 PS. Die sparsamsten Motoren benötigen laut Norm weniger als 4,0 Liter und weisen damit einen CO2-Ausstoß von unter 100 g/km auf.

Älter als sieben Jahre kann ein gebrauchter i30 nicht sein, und in gutem Pflegezustand auch nicht günstiger als etwa 5250 Euro. Zu diesem Richtpreis führt die Schwacke-Liste das Einstiegsmodell von 2007, den i30 1.4 Classic mit 80 kW/109 PS und geht dabei von einer durchschnittlichen Laufleistung von 84 000 Kilometern aus.

Wer nach einem Diesel-Kombi sucht, muss im Falle des i30cw 2.0 Style von 2011 mit 105 kW/143 PS um die 12 450 Euro einplanen (43 200 Kilometer). Soll es die zweite Modellgeneration sein, wird es teurer: Schon für den Einstiegsbenziner als Fünftürer (73 kW/99 PS) mit etwas gehobener Ausstattung werden schnell über 13 000 Euro fällig. So ist der i30 1.4 Style von 2012 noch mit 13 250 Euro gelistet (24 000 Kilometer).