Nummer sechs lebt - Der VW Golf

Berlin (dpa/tmn) - An ihm müssen sich alle Kompakten messen: Der VW Golf gibt in diesem Segment den Ton an. Auch als Gebrauchter zeigt sich das Wolfsburger Erfolgsmodell verlässlich. Besonders überzeugt die sechste Auflage.

Der Golf von Volkswagen ist seit Jahren das in Deutschland meistverkaufte Neuwagenmodell. Er gilt als Platzhirsch unter den Kompaktwagen, dieses Segment wird deshalb oft auch Golf-Klasse genannt. Alle Konkurrenten von Ford Focus über Kia Cee'd bis Opel Astra müssen sich an ihm messen. Das schürt die Erwartungen an Neuwagen und Gebrauchte. Und tatsächlich: Selbst mit ein paar Jahren auf dem Buckel stellt der VW Golf seine Halter zufrieden.

Schon die fünfte Generation des Wolfsburger Erfolgsmodells überzeugte. Die im vergangenen Herbst abgelöste sechste Auflage aber ist nach Auskunft des ADAC noch besser und landet in der Pannenstatistik des Clubs im vorderen Drittel der Kompaktklasse. Zu den wenigen bekannten Mängeln zählen defekte Kraftstoffpumpen bei bis 2009 gefertigten Exemplaren mit Benzinmotor oder defekte Zündkerzen im gleichen Zeitraum. Ansonsten machten eigentlich nur die Anlasser Ärger - bis 2010 wegen Eisbildung im Magnetschalter. VW reagierte und verbesserte die Abdichtungen.

Das positive Bild des Golf wird allerdings durch einige Rückrufaktionen getrübt: Ende 2010 mussten zum Beispiel Exemplare mit 1.4 TSI-Motor wegen Softwarefehlern in der Motorsteuerung in die Werkstatt. Betroffene Fahrzeuge wurden repariert, was im Serviceheft durch den Aktions-Code „24S4“ nachvollzogen werden kann. Ein Jahr zuvor wurden Fahrzeuge mit fehlerhafter Automatikgetriebesoftware zurückgerufen (Reparatur-Code „37E2“).

1974 ging der erste Golf in den Verkauf, die sechste Auflage erschien 2008. Neben der klassischen Karosserieform als Steilheck mit drei und fünf Türen gibt es das Erfolgsmodell als Kombi (Variant), Golf Plus mit Van-Anleihen und als Cabrio. Im Herbst 2012 folgte Auflage Nummer sieben.

Die Auswahl an Motoren ist groß, wie man es bei einem so erfolgreichen Auto erwarten darf. Bei den Benzinern geht es mit einem 59 kW/80 PS starken Vierzylinder los und hört beim 2,0-Liter-Turbo mit 199 kW/270 PS im Golf R auf. Die Dieselmodelle kommen je nach Baujahr und Karosserieform auf 77 kW/105 PS bis 125 kW/170 PS. 2009 wurde eine auf den Betrieb mit Autogas und Benzin ausgelegte BiFuel-Variante ins Programm genommen, die 75 kW/102 PS abgibt.

Das Angebot auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist selbstredend üppig. Wer die Suche nach einem Golf VI auf Online-Marktplätzen nicht stark einschränkt, verliert schnell den Überblick. Richtpreise für einzelne Versionen gibt die Schwacke-Liste: Für einen Golf 1.4 TSI Comfortline von 2008 mit 90 kW/122 PS und einer Laufleistung von durchschnittlich 60 000 Kilometern müssen demnach noch rund 11 600 Euro eingeplant werden. Ein Golf Variant 1.6 TDI DPF Highline von 2011 mit 77 kW/105 PS kostet noch etwa 15 250 Euro (44 850 Kilometer), ein Golf Plus 1.6 BiFuel von 2010 rund 13 400 Euro (43 200 Kilometer). Für den Golf VI Cabrio mit 77 kW/105 PS von 2011 werden um die 16 700 Euro fällig (24 000 Kilometer).