GTÜ-Mängelreport: Ein Viertel aller Pkw nicht verkehrssicher

Leipzig (dpa/tmn) - Verstellte Scheinwerfer, blanke Reifen: Die Zahl der erheblichen Mängel an Autos ist laut der Prüforganisation GTÜ 2013 leicht gestiegen. Fast ein Viertel der Pkw fuhren bei der Hauptuntersuchung in nicht verkehrssicherem Zustand vor.

Foto: dpa

Mehr als 10 Millionen Autos in Deutschland entsprechen nicht dem sicherheitstechnischen Standard im Straßenverkehr. Laut einer Hochrechnung der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) fährt rund ein Viertel (23,9 Prozent) aller 43,9 Millionen zugelassenen Pkw bei der Kfz-Hauptuntersuchung mit erheblichen Mängeln vor. Das geht aus dem jüngsten GTÜ-Mängelreport für das Jahr 2013 hervor, den die Prüforganisation am Freitag (30. Mai) auf der Messe Auto Mobil International (AMI) in Leipzig vorstellte.

Der Report spiegelt die Ergebnisse der jährlichen GTÜ-Statistik zu den Kfz-Hauptuntersuchungen (HU) wider. Diese führte die Organisation 2013 bei rund drei Millionen Pkw durch. Der Anteil der GTÜ bei den HUs lag bei 15,2 Prozent. Marktführer sind die TÜVs (37,6 Prozent), gefolgt von der Dekra (34 Prozent).

Gegenüber dem Jahr 2012 bedeuten die Zahlen einen Anstieg der erheblichen Mängel um 2,4 Prozent, gegenüber 2011 sogar um fast 7 Prozent. Allerdings lassen sich die Werte nicht ganz vergleichen, weil seit Mitte 2012 eine neue Mängeleinstufung gilt. Seitdem gelten einige Mängel als erheblich, die zuvor als gering eingestuft wurden.

Nach Auskunft von Robert Köstler, Technischer Leiter bei der GTÜ, zählen dazu zu tief leuchtendes Abblendlicht oder falsch eingestellte Nebelscheinwerfer. Verwehrt wird die HU-Plakette seitdem auch, wenn bei älteren Autos mindestens eine von zwei Bremsleuchten nicht funktioniert. Ein Grund für den Anstieg erheblicher Mängel ist auch das nach wie vor steigende Fahrzeugalter. Während es vor zehn Jahren noch bei 7,5 Jahren lag, waren Autos 2013 durchschnittlich 8,8 Jahre alt.

Besonders häufig beanstandeten die Prüfingenieure Beleuchtungs-, Brems- und Auspuffanlage sowie den Zustand der Reifen. An Autofahrer appellierte die Organisation, Reparaturen nicht auf die lange Bank zu schieben. Bei geringen Mängeln, die nicht zur Verwehrung der HU-Plakette führen, geschehe dies noch viel zu oft, kritisierte Köstler.

Die Zahl der geringen Mängel ist nach den GTÜ-Zahlen gesunken - auch dies zum Teil ein Effekt der Umstellung bei der Mängeleinstufung. Sie lag 2013 bei 15,6 Prozent, im Jahr davor machte der Anteil noch 24,7 Prozent aus. Eine positive Entwicklung ist, dass fast zwei Drittel der Autos (60,5 Prozent) die HU bereits im ersten Anlauf ohne Beanstandung absolvierten, im Vorjahr gelang dies nur bei gut der Hälfte (53,8 Prozent).