„Gefriert Feuchtigkeit in den Bremszügen, lassen sich die Bremsen nicht mehr betätigen“, warnt ADFC-Experte René Filippek in Berlin. Unter Umständen bemerken Radler erst nach dem Losfahren, dass die Züge festgefroren sind. Wer in dieser Situation keinen Rücktritt zur Verfügung hat, gerät in ernsthafte Gefahr. Bei Velos, die im Winter draußen parken, lohnt deshalb vor dem Start immer ein Bremsentest, empfiehlt Filippek.

Sitzen die Züge fest, wird das Rad am besten vor der nächsten Nutzung im Keller oder in der Wohnung aufgetaut. „Anschließend sollten die Bremszüge ausgebaut, getrocknet und geölt werden, um ein erneutes Einfrieren zu verhindern.“ Stellt sich dabei heraus, dass die Außenzüge rissig oder rostig sind, sollten die Bremskabel mitsamt Innenzug getauscht werden. „Ansonsten können wenig später wieder Probleme auftreten“, erläutert Filippek.

Auch Nabenschaltungen an Fahrrädern können bei Minusgraden ihren Dienst quittieren, wenn die Schaltzüge einfrieren. Mit einem beherzten Dreh am Schaltgriff kann dann womöglich noch hochgeschaltet werden. „Die Rückholfeder ist aber oft zu schwach, um den Schaltzug zurückzuziehen und den Wechsel in kleinere Gänge zu ermöglichen“, erklärt Filippek. Auch hier hilft wie beim Problem mit den Bremsen ein warmer Raum zum Auftauen und Öl.

Ein festgefrorener Schließzylinder im Fahrradschloss lässt sich leicht mit Türschlossenteiser fürs Auto wieder gängig machen. Mit etwas Glück reichen als Alternative ein paar Tropfen Öl aus, die direkt in den Zylinder gegeben werden. „Man kann auch versuchen, mit einem Feuerzeug den Schlüssel etwas aufzuheizen und so das Schloss zu öffnen, oder warmes Wasser darüberzugießen“, sagt Filippek.

Ist das Schloss wieder offen, sollte es in der Wohnung gut getrocknet und nachgefettet werden. Der ADFC-Mann rät: „Dabei nicht nur den Schließzylinder ölen, sondern den gesamten Mechanismus. Das hält die Feuchtigkeit fern und verhindert ein erneutes Einfrieren.“