Innenministerium: Hupen auch nach Fußballsieg verboten
Stuttgart (dpa) - Selbst der größte Jubel nach einem Fußballsieg ist nicht wirklich „grenzenlos“. Fans, die zu laut oder lange hupen, können durchaus ein Knöllchen kassieren. Polizisten brauchen Fingerspitzengefühl.
Selbst wenn Deutschland am Freitag (22. Juni) ins Halbfinale der Fußball-EM einzieht: Freuden-Hupen bleibt verboten. Darauf haben Innenministerium und Polizei in Baden-Württemberg hingewiesen. Wer ohne Gefahr in der Stadt hupt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. „Wenn es nicht ausufert, wird man recht tolerant sein - aber die Sache wird vor Ort entscheiden“, sagte ein Ministeriumssprecher. Letztlich liege es im Ermessen der Polizisten vor Ort.
Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung hatte die Polizei einem 20-jährigen Autofahrer nach dem deutschen EM-Sieg gegen Dänemark zehn Euro Strafe abgeknöpft - wegen „Benutzens der Hupe ohne Grund“. Die Polizei in Ludwigsburg konnte den Vorgang zunächst nicht bestätigen; ein Durchschlag des Tickets vom Autofahrer lasse aber vermuten, dass eine Verwarnung ausgesprochen wurde, sagte eine Sprecherin.
Ein Stuttgarter Polizeisprecher sagte, in der Landeshauptstadt sei seines Wissens noch kein entsprechendes Knöllchen verteilt worden. Er machte aber auch deutlich: „Es ist eine Gratwanderung.“ Einerseits sei die Freude der Fußballfans verständlich, andererseits gebe es auch Beschwerden über nächtliche Ruhestörung. Der Spielraum habe auch seine Grenzen, macht der Ministeriumssprecher klar: „Bei Straftaten kann man auf keinem Fall mehr die Augen zudrücken.“