Jaguar und Land Rover: Autonom ins Gelände
Gaydon (dpa/tmn) - Als wäre die Autobahn nicht schon herausfordernd genug, wollen Jaguar und Land Rover mittelfristig auch abseits der Straße autonom fahren. Das haben die Schwestermarken bei einem Workshop in Gaydon angekündigt und die nächsten Entwicklungsschritte für diesen Weg skizziert.
Auf dem Weg zur pilotierten Landpartie sollen eine Reihe neuer Assistenzsysteme helfen, die gerade entwickelt werden. So haben die Briten eine Ultraschalltechnologie vorgestellt, mit der die Elektronik fünf Meter vor dem Auto die Oberfläche erkennen und den Wagen so auf Asphalt, Schlamm, Sand oder Schnee einstellen kann. Ihr Geländetempomat Allterrain Progress Control soll sich schon bald selbstständig den Gegebenheiten anpassen und vor Hindernissen wie Hügelkuppen oder Wasserdurchfahrten automatisch abbremsen.
Und so, wie die Stereokamera auf der Autobahn Verkehrszeichen und Fahrbahnmarkierungen liest, kontrolliert sie nun den Fahrweg auf Hindernisse. Stehen Bäume zu eng oder hängen Zweige zu tief, alarmiert sie den Fahrer und soll so teure Lack- oder Karosserieschäden verhindern. Außerdem nutzen die Ingenieure die sogenannte Car-to-Car-Communication, um Fahrten im Konvoi zu erleichtern und nachfolgende Fahrzeuge auch im Gelände auf besondere Streckenanforderungen und Fahrzeugeinstellungen hinzuweisen.
Viele der gerade entwickelten Systeme seien schon für sich genommen ein Gewinn, argumentiert Entwicklerin Anna Gaszczak. Aber wenn man all das zusammennimmt, komme man dem pilotierten Fahren im Gelände bereits sehr nahe. Dabei denken die Briten nach ihren Angaben weniger an extreme Offroad-Abenteuer, wo der Nervenkitzel Teil des Erlebnisses ist. Sondern sie wollen mit den Geländefähigkeiten vor allem sicherstellen, dass autonomes Fahren nicht nur unter Idealbedingungen auf frisch asphaltierten Autobahnen im Sonnenschein funktioniert. Einen Zeithorizont für das Projekt nannten sie allerdings noch nicht.