Laub, Batterie und Co.: 7 Tipps fürs Autofahren im Herbst
Mannheim (dpa/tmn) - Schlechte Sicht, verstopfte Lüftung, Batterietod: Autobesitzer müssen im Herbst ihr Fahrzeug mehr denn je pflegen. Experten geben sieben Ratschläge für die Saison.
Auto regelmäßig von Laub befreien
Im Herbst befreien Autofahrer ihren Wagen besser regelmäßig von Laub. „Entfernen Sie die Blätter auch aus den Spalten und Vertiefungen der Karosserie“, rät Dietmar Clysters, Obermeister der Kfz-Innung Rhein-Neckar-Odenwald. Das gelte insbesondere für die Senke zwischen Frontscheibe und Motorhaube, wo bei den meisten Autos die Scheibenwischer montiert sind. Dort befinden sich Abflüsse, die sich mit Laubresten zusetzen können. Die Folge: „Angestautes Wasser kann dann in die Fahrzeuglüftung schwappen und als feuchte Luft durchs Gebläse ins Auto gelangen“, warnt der Experte. „Oder es sickert sogar aus den Lüftungskanälen in den Fußraum.“
Scheibenwischer mit Spülmittel aufarbeiten
Regen, Schnee und Dunkelheit: Bei den schlechten Sichtverhältnissen im Herbst und Winter sollten die Scheibenwischer am Wagen ihren Job perfekt machen. Rubbeln oder schmieren sie übers Glas, kann eine Reinigung helfen. Dazu empfiehlt der TÜV Süd Wasser mit Spülmittel oder Autoshampoo und eine herkömmliche Nagelbürste. Damit quer zur Gummileiste und nicht längst bürsten. Das klappt am besten, wenn die Wischer vorher abmontiert werden. Wirksames Mittel gegen sehr hartnäckigen Schmutz sei unverdünnter Frostschutz für die Scheibenwaschanlage auf einem Küchentuch, mit dem die Gummileisten dann abgerieben werden. Sind die feinen Lamellen verschlissen oder rissig, müssen neue Wischer her - die Reinigung ist dann zwecklos.
Schmutz begünstigt Batterietod im Auto
Auf eine verdreckte Autobatterie ist kein Verlass: Schmutz und Feuchtigkeit zwischen den Batteriepolen begünstigen die Entladung. Für den Kaltstart im Winter hat der Akku dann womöglich nicht mehr genügend Saft. Der Batterieexperte Eberhard Meissner vom Automobilzulieferer Johnson Controls Power Solutions rät daher, das Kunststoffgehäuse und die Batteriepole mit einem Antistatik-Tuch zu reinigen und sauber zu halten. Damit ausreichend Strom fließen kann, müssen die Polklemmen fest sitzen.
Winterreifenpflicht gilt nicht für Anhänger
Bei Schnee und Straßenglätte brauchen Autos und Motorräder wintertaugliche Reifen, Anhänger aber nicht. Laut dem ADAC gilt die situative Winterreifenpflicht in der Straßenverkehrsordnung (StVO) nur für motorisierte Fahrzeuge. Rollt ein Anhänger auf Sommerreifen über Schnee und Eis, drohen also keine 60 Euro Bußgeld plus Punkt in Flensburg. Der ADAC empfiehlt jedoch, sicherheitshalber auch Anhänger und Wohnwagen im Winterbetrieb mit Saisonreifen für die kalte Jahreszeit auszurüsten.
Kostenlosen Licht-Test nutzen
Noch bis Ende Oktober können Autofahrer kostenlos die Beleuchtung ihres Fahrzeugs checken lassen. Der „Licht-Test 2014“ ist in 38 500 Werkstätten bundesweit möglich. Die Aktion, die inzwischen zum 58. Mal stattfindet, wird gemeinsam von der Deutschen Verkehrswacht (DVW) und dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) getragen. Im vergangenen Jahr wurden bei rund jedem dritten Auto Mängel an der Beleuchtung festgestellt, was gerade in den dunklen Herbst- und Wintermonaten ein gefährliches Problem ist. Im Zuges des Licht-Tests bieten Augenoptiker für die Fahrer einen Gratis-Sehtest an.
Bei Fahrt durch Nebelschwaden Abblendlicht anstellen
Geraten Autofahrer in leichte Nebelfelder, reicht das normale Tagfahrlicht für eine gute Sicht meist nicht mehr aus. Darauf weist der Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) hin. Stattdessen sollten Fahrer das Abblendlicht einschalten. Das gilt meist auch für Fahrzeuge mit Lichtautomatik: Denn diese aktiviere das Abblendlicht häufig zu spät. Der Fahrer schaltet es also besser direkt manuell ein, wenn er im Herbst wieder häufiger durch Nebelschwaden fährt. Für sehr dichten Nebel sind Nebelscheinwerfer die richtige Wahl. Die Nebelschlussleuchte darf nur ab einer Sichtweite unter 50 Metern angestellt werden, da man sonst die nachfolgenden Fahrer blendet.
Saisonfahrzeugen frisches Öl spendieren
Ob Oldtimer oder Cabriolet: Wenn Fahrzeuge den Winter über nicht genutzt werden, brauchen sie zu Beginn der Pause frisches Motoröl. Denn mit der Zeit bilden sich beim Fahren Säuren und andere aggressive Stoffe im Öl, die während der Standzeit Metallteile und Dichtungen beschädigen können, erläutert der TÜV Süd. Frisches Öl sei noch weitgehend frei davon. Welcher Schmierstoff zum jeweiligen Fahrzeug passt, steht in der Betriebsanleitung oder lässt sich in einer Werkstatt abklären. Neuere Fahrzeuge benötigen laut dem TÜV Süd häufig synthetische Sorten, die Oldtimer meist nicht vertragen. Saisonfahrzeuge sollten gewaschen und gewachst eingemottet werden, am besten an einem trockenen und gut belüfteten Ort. Um Standschäden an den Reifen zu vermeiden, hilft ein um 0,5 bar über den Herstellerempfehlungen erhöhter Reifendruck.