Leipzig: Freie Fahrt nur noch mit Plakette

Leipzig (dpa) - Für Fahrzeuge ohne grüne Plakette ist Leipzig ab sofort tabu. Als erste Kommune in den neuen Bundesländern hat die Stadt seit Dienstag (1. März) eine Umweltzone.

Die Umweltzone in Leipzig gilt für 60 Prozent des Stadtgebietes und ist eine von 48 Maßnahmen im Luftreinhalteplan der Stadt. Ausnahmeregelungen sind möglich, müssen aber beantragt werden.

Umweltzonen in Städten sollen die größten „Stinker“ vor allem unter Diesel-Fahrzeugen ausbremsen und so für bessere Atemluft sorgen. Berlin und Hannover waren Anfang 2008 die Vorreiter in Deutschland, inzwischen haben mehr als 40 Kommunen eine Umweltzone eingerichtet. Ohne entsprechende Plakette dürfen Fahrzeuge diese Gebiete nur noch in Sonderfällen passieren.

Entscheidend bei den Umweltzonen sind die Windschutzscheiben-Plaketten: rote für die alte Diesel-Norm Euro 2, gelbe für die mittlere Norm Euro 3 und grüne für den umweltfreundlicheren Standard Euro 4. Wurden zunächst in den Städten zumeist alle drei Plaketten zugelassen, sind dies mancherorts inzwischen nur noch grüne, andernorts auch noch gelbe. Wer keine Plakette hat, darf nicht durch die Umweltzonen fahren.

In Berlin und Hannover sind inzwischen nur noch Fahrzeuge mit grünen Plaketten erlaubt. Nur noch gelbe und grüne Plaketten zugelassen sind beispielsweise in Stuttgart, München, Bremen, Frankfurt/Main, Münster und in Teilen von Dortmund. Umweltzonen wollen in diesem Jahr neben Leipzig auch Markgröningen in Baden-Württemberg, sowie vermutlich in Sachsen-Anhalt Halle und Magdeburg einführen.

Ob die Einrichtung von Umweltzonen die Luft in den Innenstädten deutlich sauberer macht, ist noch nicht endgültig erwiesen. Das Umweltbundesamt warnt davor, kurzfristige Erfolge zu erwarten, ist aber vom langfristigen Nutzen überzeugt. Voraussetzung: So viele Fahrzeuge mit grüner Plakette, wie nur irgend möglich. Das Niedersächsische Umweltministerium ist indessen enttäuscht, weil die Schadstoffbelastung in Hannover nicht in dem erhofften Maß zurückging.