Mit Winterreifen unterwegs - Mehr Radfahrer rüsten um
Hannover (dpa) - Schneematsch und Streusplitt machen Radlern im Winter das Fahren schwer. Reifenriese Continental verkauft deshalb immer mehr Winterreifen für Zweiräder - denn die Fahrradbenutzer machen es den Autofahrern gleich.
„Die Leute rüsten um“, erläutert Continental-Sprecher Klaus Engelhart. Der Umsatz der gesamten Reifen-Division ist zuletzt gestiegen. „Der Anteil der Winterreifen hat zugenommen“, sagt Engelhart. „Pläne für einen Alljahresreifen gibt es derzeit nicht“, sagt Engelhart. Die Technologie für Fahrradreifen würde von der Autoproduktion übernommen. „Es geht dabei vor allem um die Gummimischung und das Profil der Reifen.“
Radler können bei Marktführer Conti Reifen ab neun Euro kaufen, der teuerste im Sortiment kostet fast 400 Euro. Die Radler sind bereit in ihr Nutz- oder Hobbyfahrrad zu investieren: Laut dem Fahrradmonitor des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) kostet ein Drahtesel in Deutschland im Durchschnitt rund 500 Euro.
Neben einem teuren leisteten sich viele Radler noch ein Zweitrad: „In den Städten ist vermehrt zu beobachten, dass man sich ein gebrauchtes Rad für den Alltag zulegt, um Diebstähle des hochwertigeren Freizeitrades zu vermeiden“, sagt Ilona Krause vom ADFC in Niedersachsen. In Deutschland gibt es nach ADFC-Angaben rund 72 Millionen Fahrräder. Der Verband weist darauf hin, dass es für die Drahtesel keine Winterreifenpflicht gibt. Außerdem dürften Radler gespikte Reifen benutzen, da diese die Straße nicht beschädigten.
Auf die Winterreifenmodelle mit Metall-Spikes setzt vor allem der Hersteller Schwalbe. Die mit Metallköpfen gespickten Reifen sind in Deutschland weniger gefragt: „Die Absatzzahlen sind aufgrund der relativ milden Winter in den beiden letzten Jahren stagniert“, sagt Unternehmenssprecherin Doris Klytta.