Nachwuchs in Gefahr: Eltern benutzen Kindersitze oft falsch
München (dpa/tmn) - Viele Eltern machen beim Umgang mit Kindersitzen Fehler. Ungünstig angelegte Gurte oder falsch dimensionierte Sitze können den Kleinen sehr gefährlich werden.
Auch in einem guten Kindersitz kann sich ein Kind bei einem Unfall noch schwer verletzen. Der Grund: Fast die Hälfte der Eltern macht nach TÜV-Angaben Fehler, wenn sie ihren Nachwuchs im Auto unterbringt. „Die größte Gefahr ist, wenn Kinder zu früh in größere Sitze gesetzt werden“, sagt Sicherheitsexperte Prof. Klaus Langwieder.
Kinder im Alter bis zu zwei Jahren sollten in rückwärtsgerichteten Kindersitzen untergebracht werden. „Nicht nur ihre Muskulatur, sondern auch die Wirbelsäule ist noch nicht so fest“, erklärt Langwieder. Bei Unfällen könne es zu schweren Verletzungen wie etwa einer Querschnittslähmung kommen.
Schon bei der Wahl des Kindersitzes gibt es für Eltern einiges zu beachten. Die Sitze sind in verschiedene Gruppen eingeteilt - je nach Gewicht des Kindes. Langwieder empfiehlt Isofix-Sitze, die besonders fest im Auto verankert sind. Allerdings seien die etwas teurer. In jedem Fall sollten Eltern beim Kauf ein Fachgeschäft aufsuchen, um sich den Einbau des Kindersitzes erklären zu lassen. Außerdem ist es ratsam, vorher zu testen, ob der gewünschte Sitz überhaupt ins Auto passt.
Sitzt das Kind schließlich im Wagen, geht es ans Anschnallen: „Die Eltern sollten darauf achten, dass die Gurte straff angezogen sind“, rät Langwieder. „Sonst ist die Gefahr da, dass das Kind aus dem Gurt herausrutscht.“ Außerdem sollte man aufpassen, dass die Kinder den Gurt nicht unter dem Arm entlang laufen lassen. Das könne bei einem Unfall zu schweren Bauchverletzungen führen.
Bei Kindern ab fünf Jahren sollte der Gurt optimalerweise über das Schlüsselbein des Kindes laufen - wie bei Erwachsenen auch. Bei Unsicherheiten helfe ein Blick in die Bedienungsanleitung. Laut Gesetz müssen Kinder bis zu zwölf Jahren oder bis zu einer Körpergröße von 1,50 Meter im Kindersitz sitzen.