Naked Bikes und Kompressor-Ninja - Neuheiten auf der EICMA
Mailand (dpa/tmn) - Motorradfans blicken dieser Tage nach Mailand: Auf der EICMA präsentieren die Hersteller ihre Neuheiten. Mit dabei: ein kantiges Naked Bike, ein hochbeiniger Tourer und eine Kompressor-Ninja mit Straßenzulassung.
Die Übersicht:
Yamaha erweitert Dreizylinder-Familie
Yamahas MT-09-Familie wächst und wächst: Neuestes Mitglied im Clan der Dreizylinder-Modelle ist die für längere Touren ausgelegte MT-09 Tracer. Sie bietet einen größeren Tank mit 18 statt 14 Litern Fassungsvermögen und eine Verkleidung mit hoher und in drei Positionen arretierbarer Scheibe. Außerdem sitzt der Fahrer aufrecht auf der Maschine und kann seinen Platz durch Einstellung der Sitzhöhe und Lenkerposition passend zurechtrücken. Die auf der Mailänder Motorradmesse EICMA (Publikumstage: 6. bis 9. November) ausgestellte und ab Februar 2015 lieferbare MT-09 Tracer wiegt 210 Kilogramm, ABS-Bremsen und abschaltbare Traktionskontrolle sind Standard. Der 847 Kubikzentimeter große Motor leistet wie bei den Naked-Bike-Varianten der Baureihe 85 kW/115 PS.
Ducati 1200 Multistrada mit mehr Leistung
Der italienische Hersteller Ducati legt seinen hochbeinigen Tourer 1200 Multistrada neu auf. Das Modell bekommt einen etwas stärkeren Zweizylindermotor, der laut Ducati aus unverändert 1198 Kubikzentimetern Hubraum 118 kW/160 PS schöpft. Das sind 10 Pferdestärken mehr als bisher. Das maximale Drehmoment steigt um 11 auf 136 Newtonmeter. Serienmäßig bringt die neue Multistrada unter anderem Kurven-ABS, Traktionskontrolle, wählbare Fahrmodi und eine Anti-Wheelie-Funktion mit. Der LED-Scheinwerfer mit Kurvenlicht, das TFT-Farbdisplay im Cockpit und ein semiaktives Fahrwerk sind der teureren S-Version vorbehalten, wie Ducati in Mailand erklärte.
Erste Reisemaschine von MV Agusta startklar
Die Motorradmarke MV Agusta ist für Sportler und Naked Bikes bekannt. Mit der Turismo Veloce 800 erweitert der italienische Hersteller sein Modellprogramm Anfang 2015 um eine Reisemaschine. Der Mittelklasse-Tourer mit 798 Kubikzentimeter großem und 81 kW/110 PS starkem Dreizylindermotor wird in zwei Varianten an den Start gehen: als mindestens 15 990 Euro teures Basismodell und als Turismo Veloce 800 Lusso mit Vollausstattung und Koffern zu Preisen ab 18 990 Euro. Das kündigte MV Agusta auf der EICMA an. An elektronischen Helfern stehen beispielsweise Traktionskontrolle, Schaltautomat und ein Motorkontrollsystem mit vier Fahrmodi bereit.
MV Agusta Stradale 800: Noch ein Tourer im Anmarsch
Parallel zur Turismo Veloce 800 bringt MV Agusta noch einen zweiten Tourer auf den Markt. Die Stradale 800 wird ebenfalls von einem 798 Kubikzentimeter großen Dreizylindermotor angetrieben, der mit 85 kW/115 PS aber geringfügig mehr Leistung hat. Mit einem Basispreis von 13 990 Euro ist die schlankere Stradale laut Hersteller 2000 Euro günstiger als die Turismo Veloce. Im Preis enthalten sind unter anderem optisch auf das Fahrzeugdesign abgestimmte Seitenkoffer, Handprotektoren und ein einstellbarer Windschild.
Kawasaki Z300: Kantiges Naked Bike
Kawasaki stellt für die kommende Zweiradsaison ein neues Naked Bike für Einsteiger in Aussicht. Die kantige Z300 ist wie die größeren Z-Modelle mit ihrer niedrigen Front und dem hohen Heck optisch auf Streetfighter getrimmt und übernimmt den 296 Kubikzentimeter großen Zweizylindermotor vom Sportmodell Ninja 300. Serienmäßig kommt die Maschine mit ABS. Im Cockpit kombiniert Kawasaki einen analogen Drehzahlmesser mit einem digitalen Mulitfunktions-Display.
Ducatis neuer Spitzensportler
Ducati dreht bei seinem Spitzensportler an der Leistungsschraube: Die neue 1299 Panigale kommt auf 151 kW/205 PS. Dafür wurde dem Superbike ein größerer Zweizylindermotor mit 1285 Kubikzentimetern Hubraum eingepflanzt. Als maximales Drehmoment bescheinigt Ducati der neuen Modellgeneration 145 Newtonmeter. Die 1299 Panigale soll wie ihre Vorgängerin als Standardmodell und in einer technisch verfeinerten S-Version angeboten werden. Sie fährt mit einem optimierten Fahrwerk und zahlreichen elektronischen Helfern vor - von einer Traktionskontrolle über Kurven-ABS bis hin zur Anti-Wheelie-Funktion, die das Vorderrad beim Beschleunigen am Boden hält.
Kawasaki enthüllt Kompressor-Ninja
Vor wenigen Wochen hatte Kawasaki auf der Kölner Messe Intermot mit dem Superbike Ninja H2R für Aufsehen gesorgt. Besonderheit dieser reinen Rennmaschine ist der 228 kW/310 PS starke Kompressormotor. Wie damals schon angekündigt, kommt im Frühjahr 2015 parallel zu dem Rennsportler ein Ableger mit Straßenzulassung auf den Markt. Die Ninja H2 ohne R im Namen fährt ebenfalls mit dem aufgeladenen Vierzylinder, die Leistung wurde jedoch auf 147 kW/200 PS reduziert. Bei der technischen Ausstattung steht die „zivile“ Ninja H2 dem R-Modell in nichts nach: So sind beispielsweise Traktionskontrolle, die einstellbare Motorbremse, Schalt- und Beschleunigungsassistent Standard. Außergewöhnlich ist neben dem zwangsbeatmeten Antrieb die Lackierung in verspiegeltem Schwarz. Preise hat Kawasaki noch nicht bekanntgegeben.