Mehr Assistenten Neue Luxuslimousine: Audi bringt A8 im Spätherbst
Ingolstadt (dpa/tmn) - Audi bringt gegen Mercedes S-Klasse und BMW 7er im Spätherbst einen neuen A8 in Stellung. Die vierte Generation der Luxuslimousine will vor allem beim Design und der Bedienung einen Neuanfang wagen sowie die Konkurrenz mit zahlreichen Assistenzsystemen überflügeln.
Kunden müssen für den neuen A8 tief in die Tasche greifen: Die auf 5,17 Meter gestreckte Standardversion kostet künftig mindestens 90 600 Euro, der 13 Zentimeter längere A8L steht ab 94 100 Euro in der Liste, teilte der Hersteller mit.
Von außen ist die Neuauflage vor allem an einem noch breiteren Singleframe-Kühlergrill und dem durchgehenden Leuchtenband am Heck zu erkennen. Innen macht vor allem das Cockpit den Unterschied. Denn rund um die digitalen Anzeigen hat Audi das Armaturenbrett komplett neu sortiert und sehr weit zurückgenommen.
Im Wortsinn, weil Audi mehrere Ebenen eingezogen und zum Beispiel die Lüfter hinter elektrischen Blenden verborgen hat. Und das gilt im übertragenen Sinn, weil es sehr viel weniger Schalter und Knöpfe gibt. Stattdessen baut Audi im großen Stil Sensorfelder und zum ersten Mal zwei große Touchscreens ein, mit denen selbst der große Drehknopf auf dem Mitteltunnel hinfällig wird.
Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt waren laut Hersteller die Assistenzsysteme. Mit ihnen möchte Audi den nächsten Schritt zum autonomen Fahren machen. Technisch sei der A8 bereits dafür gerüstet, im dichten Kolonnenverkehr auf Straßen mit getrennten Fahrbahnen minutenlang alleine zu fahren. Allerdings werde diese Funktion frühestens 2018 freigeschaltet, räumte Projektleiter Peter Fromm ein.
Der A8 bietet eine Reihe neuer Schutzfunktionen. So legt sich erstmals ein Airbag zwischen die Passagiere. Um die Crashstruktur zu verbessern, hebt sich das Auto vor einem Unfall in Millisekunden um bis zu acht Zentimeter an, so Fromm weiter. Eher der Unterhaltung und der Entspannung dienen Neuheiten wie Leseleuchten mit Matrixfunktion, bei denen man den Lichtkegel per Fernbedienung individuell einstellen kann, oder die Fußmassage für die Hinterbänkler.
In Fahrt bringen den A8 zunächst Motoren, wie man sie schon etwa vom Q7 kennt. Es geht los mit je drei Liter großen V6-Motoren, die als Diesel 210 kW/286 PS und als Benziner 250 kW/340 PS leisten. Später folgen laut Audi zwei V8-Triebwerke mit 320 kW/435 PS im 4,0 TDI oder 338 kW/460 PS im 4.0 TFSI. Außerdem plant Audi wieder mit einem 6,0 Liter großen W12-Motor mit 430 kW/585 PS und einem Plug-in-Hybriden. Dieser soll bei einer Systemleistung von 330 kW/449 PS auf eine elektrische Reichweite von 50 Kilometern kommen und erstmals serienmäßig mit Induktionstechnik aufgeladen werden können.
Dass der A8 auch mit bekannten Motoren im Alltag um bis zu 0,7 Liter sparsamer werden soll, liegt an einer neuen Peripherie für die Aggregate. Denn als erster Hersteller stellt Audi den A8 flächendeckend auf ein Bordnetz mit 48-Volt-Technik und einen Riemenstarter um, mit dem die Start-Stopp-Funktion nachhaltig verbessert und die Rekuperation maximiert werden soll. Das ist eine Technologie, von der auch die anderen Baureihen profitieren werden, stellt Motorenchef Nikolai Ardey in Aussicht: Alle neuen Modelle würden so zum Hybriden.