Opel erprobt Antrieb für Elektro-Kleinwagen

Rüsselsheim (dpa/tmn) - Opel plant einen Kleinwagen mit reinem Elektroantrieb. Im Jahr 2014 soll das Fahrzeug in den Handel kommen. Der Elektro-Kleinwagen soll dann tatsächlich ganz ohne einen zusätzlichen Benzinmotor auskommen.

Anders als der für diesen Herbst angekündigte Ampera wird der Stadtwagen auf einen Range Extender verzichten: So kann er selbst keinen Strom mit einem kleinen Benzinmotor nachproduzieren, sondern ist nur auf Batterien angewiesen.

Die Technologie erprobt der Hersteller derzeit in drei umgebauten Meriva, die im Forschungsprojekt MeRegio in Stuttgart und Karlsruhe eingesetzt werden. Zum ersten Mal in Serie gehen soll sie in dem Kleinwagen, der unterhalb des Corsa angesiedelt sein wird. Zur geplanten Markteinführung Ende 2012 wird es das Fahrzeug zunächst als Benziner und Diesel, 2014 dann auch in einer Elektroversion geben, sagte ein Opel-Sprecher.

Die Meriva-Prototypen fahren mit einem Elektromotor, der dauerhaft 60 kW/82 PS leistet und bei Vollgas kurzfristig 80 kW/109 PS bereitstellt. Damit beschleunigt er in elf Sekunden auf 100 km/h, ist aber elektronisch auf 130 km/h limitiert. Die Akkus haben eine Kapazität von 16 kWh und reichen für 64 Kilometer. Danach muss der Meriva zum Volltanken an die Steckdose. Das dauert dank Schnellladung nur 90 Minuten.

Mit den Testfahrten beim MeRegio-Projekt erprobt Opel neben dem Antrieb im Zusammenspiel mit den Energieversorgern vor allem die intelligente Akkuladung: Deshalb wurde der Wagen so programmiert, dass der Akku vor allem dann geladen wird, wenn Strom aus regenerativer Produktion verfügbar und besonders günstig ist. Außerdem können die Prototypen ihren Strom auch wieder ins Netz einspeisen, wenn der Besitzer gerade nicht fahren, aber dafür zum Beispiel mit preiswertem Öko-Strom die Wäsche waschen will.