Pannenstatistik: Alle acht Sekunden ein Einsatz

München (dpa) - Von vielen Autofahrern werden sie gerade in diesen Tagen sehnlichst erwartet: Die Pannenhelfer des ADAC. Mehr als vier Millionen Mal rückten sie im vergangenen Jahr aus, halfen bei leeren Batterien, Reifenpannen - oder im Auto vergessenen Schlüsseln.

Der milde Herbst und Winterbeginn im vergangenen Jahr hat die Zahl der Panneneinsätze beim ADAC 2011 sinken lassen. Die „Gelben Engel“ halfen bei knapp 4,07 Millionen Pannen, wie der Automobilclub am Dienstag (7. Februar) in München mitteilte. Das waren zwar rund vier Prozent weniger als im Vorjahr, dennoch mussten die 1700 Straßenwachtfahrer im Schnitt alle acht Sekunden ausrücken.

Wie schon im Vorjahr bekamen sie gut vier von fünf Fahrzeugen wieder flott. „Wir haben 84 Prozent Erfolgsquote“, sagte ADAC-Sprecher Christian Buric. 2010 hatten der strenge Winter, aber auch heiße Sommertage für reihenweise schwache Batterien und einen Rekord von 4,25 Millionen Pannen gesorgt.

Auch 2011 waren defekte oder leere Batterien der häufigste Pannengrund (641 923 Einsätze). „Wir raten zu einem Check, vor allem wenn die Batterie älter als vier Jahre ist“, sagte Buric auch mit Blick auf die derzeitigen Minusgrade. Besonders kurze Fahrten zur Arbeit belasteten die Batterie.

Als störanfällig erwiesen sich im vergangenen Jahr auch Zündanlagen (176 158 Einsätze). Dritthäufigster Pannengrund waren Probleme mit Reifen (152 173).

Nicht immer war ein Defekt am Auto der Grund des Hilferufs: Mehr als 99 000 Autofahrer brauchten Unterstützung, weil sie sich ausgesperrt hatten. In 157 000 Fällen half der ADAC am Unfallort, sicherte die Straße ab oder leistete Erste Hilfe.

Die neue ADAC-Pannenhilfeapplikation für Smartphones, die seit einem Jahr im Einsatz ist, habe sich bewährt. „Man muss vor allem seinen Standort nicht mehr durchgeben“, sagte Buric. Denn der wird über GPS ermittelt und - sofern vom Anwender gewünscht - automatisch an den Autoclub weitergeleitet.

„Das ist vor allem bei Nacht und Nebel eine Riesenvorteil, wenn man nicht mehr weiß, wo man ist“, sagte Buric. „Das kann sehr viel Zeit ersparen.“ Mehr als 900 000 Autofahrer hätten die kostenlose App heruntergeladen und installiert; mehr als 40 000 Pannenhilfen seien darüber abgewickelt worden.

Die gerade herrschende sibirische Kälte bringt die Pannenhelfer an die Grenze der Belastung. Gerade morgens, wenn die Autofahrer zur Arbeit wollen und ihre Fahrzeuge in klirrender Kälte nicht anspringen, klingeln beim ADAC die Drähte heiß. Mit bundesweit 20 000 Hilferufen genervter Autofahrer pro Tag sei die Nachfrage doppelt so groß wie sonst.