Pedelec-Fahrer dürfen Bremsweg nicht unterschätzen
Berlin (dpa/tmn) - Ungeübte Pedelec-Fahrer unterschätzen aufgrund der höheren Geschwindigkeit oft die längeren Bremswege. Darauf weist die Deutsche Verkehrswacht (DVW) hin.
Pedelecs unterstützen Radler bei Geschwindigkeiten bis zu 25 km/h beim Treten elektrisch. Wer dann zu stark die Vorderbremse zieht, riskiere einen Überschlag oder könnte bei schlechtem Untergrund wegrutschen. Bei zu einseitiger Nutzung der Hinterbremse besteht die Gefahr, dass das Fahrrad ausbreche.
Die richtige Kombination sollten die Radler am besten auf einem Platz ohne Verkehr einüben, um ein Gefühl für die Bremsen und das Rad zu bekommen. So lasse sich außerdem der Bremsweg besser einschätzen. Auch wenn für Pedelecs bis 25 km/h keine Helmpflicht bestehe, rät die DVW zum Kopfschutz, um schweren Kopfverletzungen vorzubeugen.
Ein erhöhtes Verletzungsrisiko besteht erst recht, wenn die Leistung des Elektrofahrrades nachträglich gesteigert wird. Außerdem braucht jeder, der sein Rad schneller macht, dafür die Betriebserlaubnis einer Prüfstelle. Nur so lasse es sich im öffentlichen Straßenverkehr bewegen. Darauf verweist der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Die Hürden, diese Erlaubnis für ein selbst frisiertes Bike zu bekommen, seien allerdings hoch.
Außerdem entfalle die Garantie des Herstellers. In den Augen des Gesetzgebers ist es kein Fahrrad mehr, sondern gilt als Kleinkraftrad. Dafür benötigt man wie auch beim S-Pedelec nach Angaben des GDV einen Führerschein, ein Versicherungskennzeichen - und man muss mindestens 15 Jahre alt sein. Wer ohne Versicherungsschutz mit so einem Gefährt unterwegs ist, riskiert laut GDV, bei einem Unfall zur Rückzahlung aller Kosten verpflichtet zu werden.