Ramsauer droht Radfahrern mit Helmpflicht

Berlin (dpa) - Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) mahnt die Radfahrer: Angesichts vieler tödlicher Unfälle sollten sie von sich aus mit Helm fahren - sonst könne der Kopfschutz Pflicht werden.

„Wenn sich die Helmtragequote von neun Prozent nicht signifikant auf weit über 50 Prozent erhöht in den kommenden Jahren, dann muss man fast zu einer Helmpflicht kommen“, sagte Ramsauer am Dienstag in Berlin. Die FDP regte einen besonderen Schutz für Kinder an.

Nötig seien zunächst deutlich mehr Aufklärung und freiwillige Bereitschaft zum Helmtragen, sagte Ramsauer. Es bereite ihm große Sorge, dass etwa jeder zweite tödliche Fahrradunfall mit schweren Kopfverletzungen zu tun habe.

Nach Daten des Statistischen Bundesamts kamen im vergangenen Jahr in Deutschland 381 Fahrradfahrer ums Leben nach 462 im Jahr zuvor. Hintergrund des Rückgangs war, dass wegen des relativ kalten und nassen Wetters weniger Radler unterwegs waren.

Der FDP-Verkehrsexperte Oliver Luksic sagte der „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwoch), man sei „offen für eine klare Helmpflicht für Kinder“. Alles andere könne nur „die Ultima ratio sein“. Die FDP setze weiter auf die Vernunft der Verkehrsteilnehmer und die guten Kampagnen der Verkehrssicherheitsverbände, um die Quote an Helmträgern zu steigern.

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) lehnte eine Helmpflicht ab. Dies führte dazu, dass weniger Menschen das Rad nutzten und damit „alles noch gefährlicher wird“, sagte eine Sprecherin der Zeitung.