Schlaglöcher auf der Straße: Was tun bei Schäden?

München (dpa/tmn) - Kaum ist der Schnee weg, klaffen überall wieder Schlaglöcher im Asphalt. Wer nicht aufpasst, fängt sich schnell einen Fahrzeugschaden ein - oder verursacht im schlimmsten Fall einen Unfall.

Manchmal kann dann die Kommune haftbar gemacht werden.

Deutschlands Straßen werden laut dem ADAC immer schlechter. Nach frostigen Tagen kommen mit dem Tauwetter oft die Schlaglöcher. Wer durch so ein Loch sein Auto beschädigt oder gar einen Unfall baut, sollte alle Schäden sowie die Unfallstelle auf jeden Fall umfangreich dokumentieren. Das rät Andreas Hölzel vom ADAC in München.

Grundsätzlich könnten Kommune, Land oder ein anderer Träger der Straße für Beschädigungen durch Straßenschäden haftbar gemacht werden, erläutert Hölzel. Wer durch ein Schlagloch rumpelt und sich zum Beispiel die Radaufhängung kaputt fährt, könne aber nicht automatisch hoffen, dass die Gemeinde für den Schaden aufkommt. „Wenn die Kommune mit einem Schild vor Straßenschäden warnt, dann ist sie damit aus dem Schneider“, sagt Hölzel. Außerdem müsse man die Geschwindigkeit an die Straßenverhältnisse anpassen.

Wurde nicht vor Straßenschäden gewarnt, rät Hölzel dazu, neben den Schäden am Fahrzeug auch die Unfallstelle etwa mit der Handykamera zu fotografieren: „Man steht selbst in der Beweislast, sollte hier also eine umfangreiche Beweisaufnahme leisten.“ Durch die Fotos lässt sich zeigen, dass kein Warnschild aufgestellt war. „Zudem fotografiert man das Schlagloch am besten mit einem Zollstock daneben, um die Größe zu verdeutlichen.“

Als Verkehrsteilnehmer sollte man, gerade wenn die Temperatur längere Zeit um den Gefrierpunkt liegt, vermehrt mit Schlaglöchern rechnen. „Bei Plusgraden sickert Tauwasser durch Löcher in den Asphalt, bei Minusgraden gefriert es und reißt Hohlräume und Risse in die Straße“, erklärt Hölzel.

Laut Schätzungen des ADAC sind 50 Prozent aller kommunalen Straßen in Deutschland sanierungsbedürftig. „Den Kommunen fehlt häufig das Geld zur Sanierung, und dann wird ein Warnschild aufgestellt. Das ist deutlich billiger, als Schlaglöcher auszubessern.“ Besondere Vorsicht ist laut Hölzel auf Landstraßen angebracht: „Auch Landstraßen bröckeln, und in ein Schlagloch mit 80 oder 100 Stundenkilometern zu fahren, kann verheerende Folgen haben.“