Schmal oder breit? - Welche Reifen bei Schnee besser sind
Stuttgart (dpa/tmn) - Im Winter setzten viele Autofahrer auf schmalere Reifen. Ihre Annahme: Die dünnere Lauffläche schneidet besser durch den Schnee. Das Fahrverhalten sei daher besser als mit breiten Reifen.
Doch stimmt das wirklich?
Der ACE Auto Club Europa hat die Frage gemeinsam mit den Experten der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung auf den Prüfstand gestellt. Das Ergebnis: Breitreifen können mit vergleichsweise schmalen Winterreifen mithalten.
Die Experten haben dafür auf einem Testwagen drei Reifenkombinationen des gleichen Reifentyps montiert und auf Eis und Schnee sowie trockener und nasser Fahrbahn getestet. Im Einsatz waren eine schmale Variante (205/60 R 16), eine mittlere Variante (225/50 R 17) und eine Mischbereifung (255/40 R 18 auf der Hinterachse und 225/45 R 18 auf der Vorderachse).
Die Tests zeigten: Beim Beschleunigen und Bremsen auf Schnee war die Mischbereifung besser als die schmalen Pneus. Die mittlere Variante liegt auf Platz drei. Die Erklärung: Bei den breiten Reifen finden sich mehr Lamellen, dadurch greift der Reifen besser auf der Schneedecke. Die schmalen Reifen wiederum haben durch den höheren Bodendruck einen Vorteil gegenüber den 225er Reifen.
Beim Fahrverhalten auf Schnee schnitt die Mischbereifung jedoch deutlich schlechter ab. Die breiten Reifen reagieren empfindlicher auf Spurrillen, die Hinterachse läuft nicht in der Spur der Vorderräder. Hier liegen die schmale und mittlere Variante vorn. Auf nasser Fahrbahn überzeugt der schmalste Reifen, er ist am einfachsten zu beherrschen, der Grenzbereich am breitesten. Dafür ist jedoch auch der Bremsweg auf trockener Fahrbahn mit den 205er Reifen am längsten.