Wetterdienst warnt Frühling macht Pause: Schnee, Frost und Glätte in NRW
Update | Wuppertal/Krefeld/Düsseldorf · Das Aprilwetter zeigt sich zum Wochenende hin von seiner rauen Seite. Der Deutsche Wetterdienst hat auch für NRW gleich mehrere amtliche Warnungen ausgesprochen.
Das Wetter in weiten Teilen Deutschlands wird passend zum Aprilanfang in den kommenden Tagen wieder kälter und winterlicher.
„Die Rache des Winters“ hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) am 1. April seine Prognose betitelt: „Statt frühlingshaftem und sonnigen Wetter mit warmen Temperaturen wie noch vergangene Woche wird das Wetter in Mitteleuropa durch einen massiven Kaltlufteinbruch bestimmt“, sagte Meteorologe Christian Herold in Offenbach. Also Pflanzen reinholen, Winterreifen drauf lassen und die Stiefel noch nicht in den Keller räumen.
Ursache für den Wetterwechsel ist, dass sich der hohe Luftdruck Richtung Nordmeer und Grönland verlagert hat. Dadurch kann ein breiter Strom arktischer Kaltluft südwärts ausgreifen. An der Grenze der Luftmassen gab es am Donnerstag bereits bis zu sechs Zentimeter Neuschnee. „Mancherorts liegt der Schnee dort höher als im gesamten Winter“, sagte Herold. Laut DWD war das vor allem in Schleswig-Holstein der Fall, aber auch in Hamburg und Bremen.
Die Lage in NRW
In Wuppertal gab es am 1. April im Tal gegen 6:30 Uhr vereinzelte Flocken zu sehen und auch am Niederrhein in Krefeld kam es am frühen Morgen zu leichtem Schneefall.
Es schneite in der Landesmitte und vor allem im nördlichen Teilen von NRW. Das Münsterland war betroffen und in Ostwestfalen gab es sogar bis zu 6 cm Schnee. Und auch in einigen Ortschaften von Niedersachsen blieb Schnee liegen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab amtliche Warnungen für Wuppertal, Krefeld und Düsseldorf aus. Demnach muss bis 10 Uhr streckenweise mit Glätte durch überfrierende Nässe sowie geringen Neuschnee gerechnet werden. Außerdem gibt es demnach noch bis 10.00 Uhr leichten Frost bei Temperaturen zwischen 0 und -3 Grad.
Zum Vormittag gibt es dann nach den Angaben in der Region Windböen der Windstärke 7 aus nordöstlicher Richtung. Diese sollen laut Wetterdienst bis 21.00 Uhr abends auftreten können.
Die Folgen des Wetterwandels
Der Wintereinbruch im Norden sorgte mit Schneefall für Störungen im Bahn und Straßenverkehr. Voraussichtlich bis in die Mittagsstunden werde es aufgrund der Winterwitterung Beeinträchtigungen vor allem im Raum Hamburg geben, teilte die Deutsche Bahn am Donnerstag auf ihren Internetseiten mit. Es kam auch zu Ausfällen im Fernverkehr. Im Straßenverkehr war auf den Ein- und Ausfallstraßen Hamburgs die Lage am Morgen angespannt, wie ein Polizeisprecher sagte. Auch in Schleswig-Holstein kam es nach Polizeiangaben zu einigen Glätteunfällen.
Die Prognose für die kommende Woche
Die weiteren Aussichten bleiben winterlich: „Auch im Süden und in der Mitte sollte man die Winterreifen noch nicht wechseln“, rät der Meteorologe Christian Herold. Am Freitag schneit es in der Mitte Deutschlands, am Wochenende auch im Süden. Selbst in tiefen Lagen könne sich eine dünne Schneedecke bilden. Richtig winterlich wird es in den zentralen Mittelgebirgen, dort können zehn bis 15 Zentimeter Neuschnee fallen - örtlich auch mehr.
Es wird maximal ein bis sieben Grad warm. Durch den stark böigen Nordostwind dürfte sich das noch kälter anfühlen, als es ist, wie Herold sagte. „In den Nächten sollte man empfindliche Pflanzen lieber reinholen.“ Denn die Temperaturen sinken auf Tiefstwerte bis zu minus acht Grad.
Für die neue Woche besteht Hoffnung: „In der kommenden Woche wird es im Süden allmählich wieder wärmer, wodurch die Temperaturen dort ein für die Jahreszeit normales Niveau erreichen“, sagte Herold. Im Norden hält sich die kalte Luft noch länger. Außerdem werden die ersten Apriltage nass. „Eine Trendwende zurück zu warmem und sonnigem Wetter ist derzeit nicht in Sicht.“