Landstraße zwischen Willich und Fischeln Alperheide wird endlich erneuert
Willich · Seit 25 Jahren steht eine Erneuerung der Landstraße nach Krefeld im Raum, nun hat der Planungsausschuss grünes Licht für die Arbeiten gegeben, die von Stadt und Straßen NRW ausgeführt werden und bis 2024 andauern sollen.
(jbu) „Seit vielen Jahren reden wir über die Alperheide, jetzt geht es endlich los“, sagte der Vorsitzendes Planungsausschusses, Sascha Fassbender (CDU) am Mittwoch in der Ausschusssitzung und dürfte damit den Gemütszustand vieler Willicher und der Anwohner zusammengefasst haben. Seit langem schon wird über den katastrophalen Zustand der geflickten, mit Schlaglöchern gespickten und, wie es in der Vorlage der Stadt Willich heißt, „nicht mehr verkehrssicheren“ Landstraße zwischen Willich und Fischeln geklagt. Seit nunmehr 25 Jahren steht eine Sanierung von Fahrbahn und Kanälen mit Anschluss an den Regenwasserkanal im Raum. Passiert ist nichts. Auch, weil für Landstraßen die Stadt nur bedingt zuständig ist.
Doch nun hat der Ausschuss den von der Stadt Willich vorgelegten Ausbauplänen einstimmig zugestimmt. Die Kanalarbeiten sind für den Zeitraum 2022 bis 2024 geplant.
Auch die Anwohner dürfen aufatmen. Gegen eine Beteiligung an den Sanierungskosten wehrt sich seit einiger Zeit eine Bürgerinitiative. Der Landesbetrieb Straßen NRW ist zwar für die Erneuerung von Fahrbahn zuständig und dafür können keine Anwohnerbeiträge erhoben werden. Die Stadt allerdings erneuert Gehwege, Kanäle, Parkbuchten, Begrünung und Beleuchtung und muss dafür, so ist das gesetzlich geregelt, Straßenbaubeiträge erheben. Doch weil die Landesregierung die Förderbeträge jetzt von 50 auf 100 Prozent erhöht hat, entfallen für die Anwohner diese Beiträge doch. Konkret sollen, neben der grundhaften Erneuerung des Belags (inkl. Fischelner Straße) und Kanälen, am nördlichen Ende der Alperheide neue Gehwege gebaut werden. Weil fünf Ahornbäume vor den Häusern 45 bis 59 der Stadt zufolge „ein sicheres Passieren des Gehweges verhindern“ wird dieser an den Bäumen vorbeigeführt und verbreitert. Dadurch werde eine Fahrbahneinengung von etwa 100 Metern Länge entstehen. Der mittlere Baum werde gefällt, um eine Ausweichbucht zu schaffen, heißt es in der Vorlage. Außerdem soll eine Regenwasserpumpstation errichtet werden, die Stahl- durch Aluminiummasten ausgetauscht. Kritik in Richtung Straßen NRW kam von der CDU: Christoph Tepper konnte nicht verstehen, warum Straßen NRW beim Ausbau auf einen Fahrradweg verzichte, das sei ein „Schlag ins Gesicht“ für die Verkehrswende. Der Landesbetrieb hatte argumentiert, dass die Fahrbahn zu schmal sei, um dort einen Radstreifen unterzubringen. Wolfgang Reinhold von der Interessengemeinschaft ließ das nicht gelten: „Wenn ich auf der gleichen Straße nach Fischeln reinfahre, sind rechts wie links auf einer wesentlich schmaleren Fahrbahn Radwege eingezeichnet.“ Tepper sagte: „Wir müssen künftig deutlicher auf unserem Standpunkt bestehen, wenn es um die Förderung des Radverkehrs geht.“