Sicherheitssysteme machen Kfz-Haftpflicht langfristig günstiger

Berlin (dpa/tmn) - Autos werden im Allgemeinen sicherer, deshalb können sie günstiger versichert werden. Der durchschnittliche Beitrag der Kfz-Haftpflichtversicherung liegt laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft etwa auf dem Niveau der achtziger Jahre.

Weil Autos allgemein sicherer werden, können sie so günstig versichert werden wie vor rund 30 Jahren. Einen Anteil an den vergleichsweise niedrigen Versicherungsprämien hätten auch Sicherheitssysteme wie Spurhalte-, Abstands- oder Notbremsassistenten, sagte Christian Lübke vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)

Nach GDV-Angaben mussten Autofahrer 1980 durchschnittlich 211 Euro für die Jahresprämie in der Kfz-Haftpflichtversicherung aufwenden. 1990 lag der entsprechende Wert bereits bei 269 Euro, 1995 sogar bei 289 Euro. Seit 2005 (255 Euro) ist laut GDV-Statistik wieder ein Abwärtstrend zu beobachten. Allerdings stieg die Durchschnittsprämie von 215 Euro im Jahr 2010 wieder leicht an, auf geschätzte 220 Euro im vergangenen Jahr.

Einen direkten Einfluss auf den individuellen Beitrag eines Halters haben Sicherheitssysteme allerdings nicht: „Wir haben keinen Spezialrabatt für einzelne Assistenzsysteme“, sagte Claudia Herrmann von der Allianz Deutschland AG. Auch bei der Huk-Coburg gibt es laut deren Sprecher Holger Brendel solche Rabatte nicht, und dem GDV sind vergleichbare Vergünstigungen ebenfalls nicht bekannt.

Positiv wirken sich die Assistenten - wenn sie die Sicherheit eines Autos erhöhen - indirekt über die Typklassen aus, so Brendel. Die Einstufung in die Typklassen wird anhand von Merkmalen wie dem Alter des Fahrers, der Schadensbilanz, der Ausstattung und anderen vorgenommen. „Wenn Fahrzeuge Sicherheitsassistenten ab Werk eingebaut haben, dann fließt dies also indirekt in die Prämie ein“, sagte Brendel. So könne es sein, dass ein Auto auch aufgrund von Sicherheitsfeatures bei der jährlichen Neueinstufung in eine günstigere Typklasse rutsche.