So packen Sie Ihr Auto richtig
Falsch verstautes Gepäck kann schnell zur tödlichen Gefahr werden.
Düsseldorf. Das Auto ist gepackt, die Familie sitzt schon im Wagen, nur die Boccia-Kugeln wären fast zu Hause liegen geblieben. Kein Problem, schnell auf den Gepäckberg geschmissen und los geht’s.
Doch die harmlosen Boccia-Kugeln können schnell zum gefährlichen Geschoss werden — sobald der Fahrer eine Vollbremsung machen muss. „Das ist mit der häufigste Fehler, wenn Leute schnell noch Gegenstände obendrauf schmeißen“, warnt Maxi Hartung vom ADAC.
In einem Crashtest hat der Automobil-Club einen Wagen mit 50 Stundenkilometern gegen eine Wand fahren lassen, einmal mit korrekt verstauter Ladung, einmal mit schlecht gesichertem Gepäck. Das Ergebnis: Im ersten Fall gibt es nur kleine Schäden, im zweiten Fall ist der Innenraum völlig demoliert.
„Schwere Dinge gehören nach unten“, erklärt Hartung. Das sollte eigentlich jeder wissen. „Doch unsere Kollegen sind regelmäßig auf Raststätten unterwegs und die Leute machen es immer noch falsch.“ Sie empfiehlt, die Ladung mit einer Decke und zusätzlichen Zurrgurten zu sichern, die durch Zurr-Ösen im Kofferraum gezogen werden: „Die Gurte kosten ein paar Euro und können tödliche Verletzungen verhindern.“
Denn schon bei einem Aufprall mit 50 Kilometern pro Stunde sind lose Gepäckstücke 30 bis 50 Mal schwerer als normal. Sie können Verletzungen der Lendenwirbel oder am Kopf verursachen. Gefährlich ist es auch, als Beifahrer lässig mit den Beinen auf der Ablage zu sitzen. „Wenn der Airbag auslöst, werden die Beine Richtung Kopf geschleudert und der Kopf schlägt auf die Unterschenkel“, beschreibt Hartung. Das habe sich bei dem Crashtest mit 50 Stundenkilometern gezeigt. „Und auf der Autobahn fährt niemand nur 50“, mahnt Hartung. „Eine Vollbremsung ist schnell passiert.“
Sie rät Urlaubern vor allem, sich Zeit zu nehmen beim Beladen des Autos. Dann würden auch nicht in letzter Minute noch Boccia-Kugeln schlampig verstaut — und das könnte mitunter Leben retten.