Studie: Benzin-Direkteinspritzer stoßen mehr Partikel aus als gedacht

Berlin (dpa/tmn) - Benzinmotoren mit Direkteinspritzung stoßen besonders viele gefährliche Partikel aus. Eine neue Studie zeigt, dass die Emissionen im echten Verkehr deutlich höher sind als im Testlabor.

Benzinmotoren mit Direkteinspritzung stoßen im Verkehr deutlich mehr schädliche Partikel aus als bei Testmessungen im Labor. Bei einem realistischen Fahrverhalten steigt die Emission der Schadstoffe stark an, zeigt eine Untersuchung der Abgasprüfstelle der Fachhochschule Bern im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH). „Das lässt sich leicht beheben, indem die Autohersteller wie beim Diesel einen Partikelfilter einbauen“, sagt Dorothee Saar, Expertin für Luftreinhaltung bei der DUH.

Getestet wurden ein Hyundai 30 GDI mit 1,6 Litern und ein VW Golf VII TSI mit 1,4 Litern. Der Volkswagen hielt auf dem Prüfstand die ab 2014 und ab 2017 geltenden Grenzwerte für den Partikelausstoß ein. Der Hyundai blieb nur unter den schwächeren Grenzwerten von 2014. Auf der Straße lagen die Emissionen des Golf dann aber deutlich über denen des Hyundai. Im zweiten Durchlauf mit Partikelfilter konnten die Emissionen des Golf fast vollständig reduziert werden.

Nach Dorothee Saars Einschätzung ist der Labortest schlicht nicht vergleichbar mit dem Verhalten der Autofahrer im echten Verkehr. Auf der Straße würden zum Beispiel deutlich höhere Spitzengeschwindigkeiten und stärkere Beschleunigungen erreicht. Einfach gesagt: Kaum jemand hat einen so maßvollen Fahrstil, der den Laborbedingungen entspricht.

Moderne Benzinmotoren mit Direkteinspritzung gelten als Hauptverursacher für den Ausstoß von Rußpartikeln. Besonders kleine Teilchen gelangen leicht in die Lunge und können Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems verursachen. In Dieselfahrzeugen sind Partikelfilter schon lange im Einsatz.