Audi A3 Sportback e-tron: Ringe unter Strom
Der A3 Sportback e-tron kommt rein elektrisch bis zu 50 Kilometer weit.
Düsseldorf. Elektroautos fahren zwar weiter in der Nische, aber jüngste Zulassungszahlen signalisieren eine leichte Tendenz nach oben. Hier bringen sich zunehmend deutsche Hersteller wie der VW-Konzern ins Gespräch. Jüngstes Beispiel ist der Audi A3 e-tron, der bis zu 50 Kilometer rein elektrisch fahren kann. Studien zufolge entspricht dies im Schnitt etwa dem täglichen Reichweitenbedarf in Deutschland.
Vorgestellt wurde der A3 e-tron vor einem Jahr in Genf. Jetzt laufen die Bestellungen an; im vierten Quartal sollen die ersten Fahrzeuge ab 37 900 Euro aufwärts ausgeliefert werden. Um nicht zwei Karosserien anzufassen, hat Audi den Sportback umgerüstet, weil er Luft für notwendige Veränderungen im Heck lässt.
Für den Antrieb sorgt das Duo mit einem 1,4 TFSI-Benziner (150 PS) sowie einem leistungsstarken Elektromotor (102 PS). Bei einer Systemleistung von 204 PS und einem maximalen Drehmoment von 350 Nm steht er in Sachen Fahrspaß und Alltagstauglichkeit den Benzinern und Selbstzündern der stark nachgefragten Baureihe nicht nach. Elektrisch sind 130 km/h möglich, danach schaltet sich der Vierzylinder hinzu, der den Kombi bis 222 km/h ausfährt. Im Mischbetrieb werden als Gesamtreichweite 940 Kilometer angegeben, für den Verbrauch 1,5 Liter Super (CO2-Ausstoß 35 g/km).
Die Batterie lässt sich an der normalen Steckdose am Haus oder in der Garage in knapp vier Stunden aufladen, mit einer Industrie-Steckdose in etwas über zwei Stunden. Die Ladebuchse ist im Kühlergrill hinter den verschiebbaren vier Ringen angebracht.
Audis erster Steckdosen-Hybrid kommt ebenso sportlich elegant daher wie die gesamte A3-Familie. Die optischen Veränderungen fallen, abgesehen etwa von mehr Chrom im Grill und e-tron-Schriftzügen, gering aus. Auch innen bietet sich das gewohnt wertige Audi-Niveau mit blitzsauberer Materialverarbeitung und ausreichendem Platz vorn wie hinten. Leichte Abstriche gibt es beim Kofferraum.
Die rund 100 Liter weniger Stauvolumen sind der vor der Hinterachse unter der Rücksitzbank angebrachten Batterie geschuldet. Der Tank wurde um zehn auf 40 Liter reduziert. Neu am Cockpit ist statt des Drehzahlmessers das Powermeter und die grüne EV-Taste. Der Bildschirm zeigt an, wann der A3 mit Strom oder mit Benzin fährt.
Der Audi rollt im elektrischen Betrieb leise ohne Surren und abgasfrei an, kommt bei kurzzeitig 330 verfügbaren Newtonmeter sofort auf Touren. Bei dem Rundkurs mit viel Großstadtverkehr wurde auf Streckenpunkte für die 90-Kilometer-Ausfahrt orientiert, um mit dem e-drive-Schalter in der Mittelkonsole den Hybridantrieb möglichst optimal zu nutzen. Die vier anwählbaren Fahrmodi stehen für rein elektrisch, für ein ruckfreies Zusammenspiel von Verbrenner und Synchron-E-Maschine, für das Laden des Akkus während der Fahrt und um verbliebene Energie für die Stadtfahrt aufzuheben.
Durch den doppelten Antrieb erhöht sich das Gesamtgewicht (1 540 kg) um etwa 300 Kilo. Entsprechend sind Federn und Dämpfer angepasst. Auf sportliche Fahrweise muss auch bei einem Hybrid nicht verzichtet werden. Dafür wird der Hebel des geschmeidig arbeitenden 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebes in Stellung geschoben. Sein Sparpotenzial ruft der Sportback e-tron auch beim Bremsen ab.