Fiat 500C: Mehr Sonne für den Zwerg

Den kleinen 500er gibt es nun auch als Cabrio. In 16 Sekunden faltet sich das Stoffdach zusammen.

Düsseldorf. Die Italiener haben ihrem Cinquecento das Dach abgeschnitten. Fortan firmiert der Zwerg nun auch als Cabrio. Wo sonst ein Stahldach vor Regen schützt, spannt sich nun ein Stoffverdeck zwischen den Holmen, in denen es auch hin- und herläuft beim Öffnen und Schließen.

Der Weg in die frische Luft ist in gut 16 Sekunden zurückgelegt, und das geht auch bis Tempo 60. Ein Knopfdruck und das Rolldach schiebt sich in zwei Stufen zurück und gibt so je nach Wunsch mehr oder weniger frei vom Himmel. Komplett gefaltet reicht der offene Himmel dann von der Oberkante der Frontscheibe bis zur Oberkante des Kofferraums. Der lässt sich allerdings dann nicht mehr öffnen, weshalb ein kleiner Helfer eingebaut ist.

Möchte jemand bei komplett geöffnetem Verdeck ins Ladeabteil, wird automatisch das gefaltete Dach nach oben geschoben. Das sollte freilich nicht gar zu groß sein. Die Ladeluke ist sehr schmal und dahinter ist nur Raum für einen mittleren Koffer. Reisen kann man natürlich auch mit dem Kleinen, was zu zweit auch kein Problem ist, denn die Rücklehnen lassen sich natürlich umlegen, dann hat das Cabrio-Duo mehr Platz als im Golf-Kofferraum (520 Liter).

Innen geht es natürlich nicht üppig zu, was bei einem Radstand von 2,30 Meter und einer Auto- Länge von 3,55 Meter niemand erwartet. Aber selbst bei geschlossenem Dach sitzt man hinten so, dass man oben nicht anstößt. Ist es offen, hat man dann ringsherum ein größeres, angenehmeres Raumgefühl.

Wie mit dem neuen 500er - der sich in zwei Jahren 330 000 Mal verkaufte - knüpft Fiat auch mit dem Cabrio an das Kultmobil der 50er Jahre an, das millionenfach gebaut und geliebt wurde. Als 1957 der erste Fiat 500 auf den Markt kam, hatte der serienmäßig das Faltdach wie das Modell vom Jahre 2009.

Die Neuauflage des Wagens - und das gilt für das Cabrio umso mehr - soll sich als Lifestyle- Stadtflitzer für ein eher junges, hippes Publikum etablieren. So hat Fiat - ergänzend zu den beiden Ausstattungslinien - wieder einen ganzen Katalog von sinnvollen und unsinnigen Angeboten, mit denen man sein Auto in Design, Farbe und Ausstattung unverwechselbar gestalten kann.

Man kann sich ein Reißverschluss-Design aufkleben lassen, Stadtmotive aus London oder Rom, Schmetterlinge und etwas, das sich rätselhaft "Humanoid" nennt. Selbst der Zündschlüssel bietet endlos Platz für Gestaltungsspielereien.

Bei einem solcher Art auf Lifestyle getrimmten Auto tritt das Fahren fast in den Hintergrund. Drei Motoren stehen zur Wahl, alles Vierzylinder, zwei Benziner ein Diesel, alle erfüllen Euro 5 und stehen mit Verbräuchen von 4,2 bis 6,1 Litern pro 100 Kilometer in der Liste. Auf Wunsch gibt es auch eine spritsparende Start-Stopp-Automatik.

Das Auto fährt, wie ein kleines Auto eben fährt, da gibt es nichts übermäßig zu loben oder zu kritisieren. Der Genuss des Frischluft-Feelings dürfte alles überstrahlen; gleichwohl: So richtig luftig wie im echten Cabrio wird es innen nicht.

Die Preisspanne zwischen dem Grundmodell 500 C Pop (69 PS) und dem Ausstattungs- Topmodell Lounge beträgt 4 000 Euro. Start ist bei 13 800 Euro, mit einigen wenigen Extras ist man aber rasch bei 15 000 Euro, da muss man den Oben-ohne-Mini schon sehr ins Herz geschlossen haben.