Suzuki Ignis: Liebling, ich habe das SUV geschrumpft
Berlin (dpa-infocom) - Daheim in Japan ist Suzuki mit seinen Kleinwagen eine ganz große Nummer. Denn kaum ein Hersteller baut mehr so genannte Kei Cars als die Marke aus Hamamatsu.
Jetzt wagen die Japaner ihren Minimalismus auch bei uns und bringen dafür Mitte Januar den Ignis an den Start. Nur 3,70 Meter kurz und in der Basisversion gerade einmal 11 900 Euro teuer, verweigert er sich der ebenso winzige wie witzige Geländewagen der Aufrüstung auf der Buckelpiste und lässt sich lieber als kleinstes SUV im Land feiern.
Außen Kinderspielzeug, innen erwachsen
Obwohl er neben den üblichen Stadtpanzern wie dem BMW X5, dem VW Touareg oder dem Mercedes GLE verdächtig nach Kinderspielzeug aussieht, ist der Ignis ein ziemlich erwachsenes Auto. Das gilt für das Platzangebot mit reichlich Beinfreiheit in der ersten, zwei verschiebbareren Einzelsitzen in der zweiten Reihe und einem entsprechend Variablen Kofferraum.
Und es gilt für die Ausstattung, die vor allem mit zwei Extras überrascht: So bietet Suzuki als einer der wenigen Hersteller in dieser Klasse eine Stereo-Kamera, mit deren Hilfe der Ignis automatische Notbremsungen einleitet, bei der Spurführung hilft und die Aufmerksamkeit des Fahrers überwacht. Außerdem montieren die Japaner oberhalb der Mittelkonsole einen großen Touchscreen, der neben den Navigationsdaten und der Radiowelt auch die Benutzeroberfläche des Smartphones in den Wagen holt - Apple CarPlay und Android Auto sei Dank.
Farbtupfer im grauen Einerlei
Zwar meint es Suzuki sehr wohl ernst mit dem Ignis, erlaubt sich diesmal aber eine gewisse Lockerheit. Das spiegelt sich wieder in dem buchstäblich schrägen Design mit einer merkwürdigen Prägung in der D-Säule und einem unverwechselbar nach vorne geneigten Heck, eine bunten Lackpalette und einem ungewöhnlich farbenfrohen Innenraum.
Nur bei den Preisen bewahren die Japaner Bodenhaftung und bleiben selbst mit dem Topmodell unter 20 000 Euro. Für Konkurrenten wie den Fiat Panda 4x4 oder den Ford EcoSport geht es da gerade erst so langsam los und ein
Echte Abenteuer-Ambitionen
Der Antrieb zeugt dagegen wieder von einer gewissen Ernsthaftigkeit: Der Ignis will ein echtes SUV sein - mit immerhin 18 Zentimetern Bodenfreiheit und einer zumindest optional erhältlichem Visco-Kupplung für die Verteilung der Kraft an beide Achsen. Dazu gibt es ein ESP, dessen Funktionsumfang um eine Bergabfahrhilfe und eine Traktionskontrolle für Schnee und Matsch erweitert wurde.
Müder Motor
Die Kraft dafür liefert als einzige Motorvariante in der Modellpalette ein 1,2 Liter großer Benziner. Der leistet zwar 66 kW/90 PS, kommt auf 120 Nm und sollte mit dem nicht einmal 1000 Kilo schwere SUV-Floh buchstäblich leichtes Spiel haben. Doch tut sich der Motor mit dem Mini ungewöhnlich schwer: Selbst im besten Fall braucht er 11,8 Sekunden von 0 auf 100 km/k und erreicht maximal 170 Sachen. Und dem Getriebe fehlt der sechste Gang.
Groß im Stadtverkehr
Dass der Ignis zumindest in der Stadt trotzdem Spaß macht und sich die Fahrt flotter anfühlt als sie eigentlich ist, liegt weniger am Motor als am Rest des Autos. Federleicht, kurz und knapp geschnitten und mit einem kleinen Wendekreis, surft der Ignis förmlich durch die City und findet so immer eine passende Lücke.
Fazit: Ein kleiner Charmeur mit großen Chancen
Zwar fängt der Ignis mit seinem schrägen Design alle Blicke. Doch zum Schaulaufen auf dem Boulevard der Eitelkeiten taugt der kleine Geländewagen im Gegensatz zu vielen anderen SUV nicht. Dafür ist er ebenso pfiffig wie preiswert, hat eine in Teilen überraschend moderne Ausstattung und ein lebenslustiges Interieur, ohne gleich zum albernen Lifestyle-Auto zu werden.
Datenblatt: SuzukiIgnis1.2ALlgrip
Motor und Antrieb
Maße und Gewichte
Fahrdaten
Kosten
Wichtige Serienausstattung
Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke