Kia Soul: Ein seltener Gast mit schönem Design
Der Kia Soul sucht sich mühsam seinen Platz auf dem deutschen Markt.
Düsseldorf. Er ist eine seltene Erscheinung auf Deutschlands Straßen. Etwas über 1250 waren es laut Kraftfahrzeugbundesamt im vergangenen Jahr, nach dem zwischenzeitlichen Facelift sind es in den ersten acht Monaten dieses Jahres 759 Stück.
Die Rede ist vom Soul, dem als Lifestyleauto lancierten Crossover. Mehr als einmal war unser Testwagen das erste Exemplar der Modellreihe, das Passanten zu Gesicht bekamen. Ebenso oft wurde dem Koreaner eine äußere Verwandtschaft zum Skoda Yeti bescheinigt.
Das mit „Red Dot Design Award“ ausgezeichnete Modell wurde in diesem Jahr an Front und Heck leicht modifiziert und tritt jetzt vor allem vorn mit den markanten Scheinwerfern und dem breiteren Lufteinlass noch betonter auf. Dabei teilen sich Tagfahrlicht und Blinker eine zweireihige Leuchteinheit.
Kaum anzusehen ist dem überarbeiteten Fahrzeug die um anderthalb Zentimeter verlängerte Motorhaube, die Platz für den neu eingeführten 1,6-Liter-Benziner schafft. Alternativ wird weiterhin der von uns gefahrene 94 kW/128 PS starke Diesel mit ebenfalls 1,6 Litern Hubraum angeboten.
Er erhielt im Rahmen der Modellpflege einen Feinschliff und ist etwas sauberer geworden. Kia hat den Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilometer um acht Gramm gesenkt und nun unter die wichtige Marke von 130 Gramm gedrückt. Der Verbrauch liegt bei 4,9 Litern pro 100 Kilometer. Das sind 0,3 Liter weniger als bisher. Wir bewegten den Soul zwischen 5,8 und 7,2 Litern.
Der Selbstzünder ist in den unteren Gängen erfreulich quirlig, nur in der lang übersetzten letzten Getriebestufe geht es ziemlich zäh, dafür aber eben recht sparsam voran. Der Schalthebel lässt sich weich durch die Gassen führen, erster und dritter Gang liegen aber recht eng beieinander, was Soul-Novizen schon einmal beim Anfahrversuch im falschen Gang zu spüren bekommen.
Die Höchstgeschwindigkeit ist durch die Überarbeitung des Motors geringfügig gesunken, die Beschleunigungswerte haben sich leicht verbessert. Das Geräuschniveau im Innenraum ist erfreulich niedrig, die Federung recht komfortabel.
Den hinteren Mitfahrern bietet der Soul viel Platz, der aber etwas zu Lasten des Kofferraums geht. Er bleibt mit 340 Litern Volumen leicht unter dem üblichen Klassenmaß, zumal auch noch das Staufach unter dem Boden mit eingerechnet ist. Dafür entsteht beim Umklappen der Lehnen aber eine ebene, wenn auch leicht ansteigende Ladefläche. jri