Land Rover: Kraftvoll mit zwei Rädern
Der Geländewagen-Spezialist bietet im Freelander erstmals Frontantrieb an.
Düsseldorf. Mit dem neuen Freelander geht Land Rover einen mutigen Schritt in die Zukunft. Man reagiert auf Kundenwünsche und bietet nun den Freelander erstmals auch mit Vorderradantrieb an - eine kleine Revolution für einen gestandenen Allrad-Spezialisten.
Die frontgetriebene Version namens „eD4“ wird mit einem neu konstruierten 2,2-Liter-TurboDiesel (110 kW/150 PS) angeboten. Dieser soll nur sechs Liter konsumieren und 158 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Den neuen Selbstzünder gibt es auch in den Allradversionen „TD4“ und „SD4“, wobei das Aggregat im „SD4“ in einer 140 kW/190 PS starken Ausbaustufe zum Einsatz kommt. Alle Selbstzünder mit Schaltgetriebe verfügen über eine serienmäßige Start- Stopp-Automatik.
Bei allen vierradgetriebenen Versionen sorgt ein permanenter Allradantrieb mit Haldex-Kupplung für die Traktion. Das System verteilt die Antriebskraft je nach Bedarf zwischen Front und Heck. Auf der Straße wird nur wenig Kraft zu den Hinterrädern geleitet, in schwerem Gelände wird nötigenfalls das gesamte Drehmoment aber nach hinten verlagert.
Der 190 PS starke SD4 geht in den unteren Geschwindigkeitsbereichen kräftig zu Werke und bietet eine Menge Fahrspaß. Gibt man aber oberhalb von 100 km/h Vollgas, so geht ihm dann recht schnell die Puste aus. Hier dürfte sich das hohe Fahrzeuggewicht bemerkbar machen. 9,5 Sekunden braucht der über 1,8 Tonnen schwere Brite aus dem Stand auf 100 km/h.
Schon bei 2 000 U/min liegt das maximale Drehmoment von 420 Nm an. Der Selbstzünder lässt dennoch ein wenig die Elastizität vermissen, die man von einem leistungsstarken Diesel erwarten würde. Unaufdringlich, wenn auch nicht gänzlich ruckfrei, schaltet die Sechsstufen-Automatik.
Doch der genormte Verbrauchswert von 7,0 Litern auf 100 Kilometer ist kaum zu erreichen, bei den Testfahrten waren es zwischen neun und zehn Liter Diesel. Die Stopp-Start-Automatik ist beim Diesel mit manuellem Sechsganggetriebe serienmäßig. So soll dem Kompaktmodell neue Käuferkreise erschlossen werden.
Der neue Freelander bietet wie gehabt alle Komfort-Vorteile der Baureihe an, wie die hohe Sitzposition bei guter Rundum-Sicht, viel Platz für Passagiere und Gepäck sowie eine Anhängelast von zwei Tonnen. Mit seinem Drehmoment von 420 Nm verfügt der Turbodiesel über einen kraftvollen Durchzug, der es erlaubt, zügig voranzukommen.
Wer jedoch auf den Allradantrieb verzichtet, muss ebenso auf die Sechsstufen- Automatik verzichten. Gepaart mit dem niedrigen Geräuschniveau und dem einwandfreien Geradeauslauf ist er auch für lange Autobahnetappen wie geschaffen. Auch wer zackig ums Eck biegen will, kommt nicht zuletzt dank des straffen Fahrwerks auf seine Kosten.
Wenn es einmal kritisch wird, helfen die Stabilitätskontrolle ESP und eine elektronische Bremskraftverteilung, Schlimmeres abzuwenden. Mit 210 Millimetern Bodenfreiheit macht der hochbeinige Allrader eine hervorragende Figur. Das „Terrain Response System“, mit dem die Allradvarianten ausgerüstet sind, hilft im Gelände spürbar. Dabei handelt es sich um ein intelligentes Geländeprogramm, das Motormanagement, Getriebesteuerung, Traktions- und Stabilitätskontrolle mit Kurvenbrems- und Wankneigungskontrolle vernetzt.
Bei den Land Rover-Händlern steht der neue Freelander mit Allrad bereits parat, einzig der Fronttriebler wird voraussichtlich bis März diesen Jahres auf sich warten lassen. Das Einstiegsmodell ist ab 28 200 Euro zu haben, die allradgetriebene Variante ab 29 900 Euro.