Mercedes A 45 AMG: Adrenalinschub für die A-Klasse

Berlin (dpa-infocom) - Schluss, aus, vorbei: Jetzt hat AMG dem wilden Treiben in der Kompaktklasse lange genug zugesehen. Als Antwort auf Kraftmeier wie den Audi RS3 und oder den BMW M135i verpasst die sportliche Mercedes-Tochter nun der A-Klasse einen Adrenalinschub.

Mit 265 kW/360 PS wird der Baby-Benz vom Bodybuilder zur stärksten A-Klasse aller Zeiten und zum König unter den Kompakten. Der Mercedes A 45 AMG kommt Mitte Juni in den Handel und wird 49 683 Euro kosten. Damit ist er die günstigste Art, ein AMG-Modell zu fahren. Der Mitgliedsbeitrag für den exklusiven Bleifußclub sinkt so um rund 25 000 Euro. Mit diesem Modell und dem ab September lieferbaren viertürigen Coupé CLA 45 will Mercedes den AMG-Jahresabsatz um rund 10 000 Exemplare steigern.

Auch mit vier Zylindern keine halben Sachen

Unter der Haube des A 45 AMG werden keine halben Sachen gemacht - auch wenn der Motor nur halb so viele Zylinder hat wie in allen anderen AMG-Modellen. Dafür haben die Ingenieure das 2,0-Liter-Triebwerk so stark aufgeladen, dass die Leistung auf 265 kW/360 PS steigt und alle anderen Vierzylinder in einem Serienmodell aussticht.

Auch das Drehmoment von maximal 450 Newtonmetern ist bis dato unerreicht, prahlen die Schwaben, die für die A-Klasse von Kühlung bis Auspuff viele Komponenten aus SLK 55 und SLS übernommen haben.

Katapultstart in der Kompaktklasse

Er ist ein paar Zentner leichter als eine C-Klasse, hat aber mehr Leistung als ein Porsche 911 - entsprechend explosiv geht der A 45 AMG zur Sache: Begleitet vom gewaltigen Sound des Klappenauspuffs und dem fast explosionsartigen Anstieg der Drehzahlen, macht der Kompakte beim Kick-down einen Satz nach vorn, dass einem am Steuer Hören und Sehen vergeht. Nur 4,6 Sekunden braucht der Wagen bis Tempo 100. Er hat so viel Kraft, dass man ihm 300 km/h zutrauen würde. Doch die Entwickler haben einen Rest von Vernunft gewahrt und bei 250 Sachen die Reißleine gezogen.

Außerdem haben sie an den Verbrauch gedacht. Denn zumindest auf dem Prüfstand gibt sich der A 45 AMG mit einem Normwert von 6,9 Litern (CO2-Ausstoß: 161 g/km) zufrieden. Natürlich ist es ein Leichtes, diesen Wert mit ein paar Vollgasetappen auf der Autobahn mehr als zu verdoppeln.

Gefährliche Versuchung auf der Landstraße

Es sind ohnehin nicht die langen Geraden, auf denen der A 45 den größten Spaß bringt. Klar ist es ein berauschendes Gefühl, wenn die Elektronik den perfekten Kavalierstart hinlegt und man einfach auf dem Gas stehen bleibt, bis die Autos im Spiegel rückwärtsfahren.

Den echten Adrenalinschub gibt es aber erst, wenn ein paar Kurven ins Spiel kommen und die Querkräfte wirken. Dann überzeugt der Power-Benz dank Allrad und Sportfahrwerk mit einer schier unerschütterlichen Straßenlage und fordert auf jedem Meter die Verkehrsmoral heraus. Ehe man es sich versieht, ist man längst schneller als die Polizei erlaubt.

Zurückhaltung ausgerechnet beim Design

So sehr sich die AMG-Ingenieure beim Sturm in die Kompaktklasse ins Zeug gelegt haben, so zurückhaltend waren die Designer. Zumindest außen. Weil schon die normale A-Klasse sportlich gestylt ist, sieht der A 45 AMG auf den ersten Blick fast ein bisschen brav aus. Erst das Karbon-Ornat, die roten Lüfterdüsen und die strammen Sportsitze im Innenraum tilgen alle Zweifel an der Kraftkur.

Und für alle, die den vorlauten Auftritt mögen, gibt es die rund 7000 Euro teure Startserie „Edition 1“. Mit dicken Spoilern und Schwellern sieht dieser Benz dann tatsächlich nach Bodybuilding aus.

Fazit: Ein echter Benz vom Bodybuilder

Stark, schnell und aus dem Stand auf einem Niveau mit der Konkurrenz - mit dem A 45 AMG hat Mercedes einen ordentlichen Einstand bei der Bleifußfraktion in der Kompaktklasse hingelegt. Selbst mit vier Zylindern und Allrad- statt Heckantrieb ist der Baby-Benz vom Bodybuilder ein waschechter AMG geworden. Das gilt nicht nur für die Fahrleistungen, sondern auch für den Preis.

Datenblatt: Mercedes A 45AMG


Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke