Mercedes C-Klasse: Frachter im feinen Zwirn

Die Kombi-Version der neuen C-Klasse, das T-Modell, kommt im September.

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Düsseldorf. Muss man sich künftig Urlaubstage nehmen, wenn man mit dem neuen Mittelklasse- Kombi von Mercedes unterwegs ist? Fast mag dieser Eindruck aufkommen, wenn man Christian Früh, Leiter Entwicklung C-Klasse, von seinem automobilen Baby spricht. Von einer „rollenden Wellness-Oase“ ist da die Rede, von „Lustfaktor“ und von einer Liste der inneren Werte, die sich wie eine Speisekarte lese. Ganz klar: Das T-Modell der C-Klasse will viel mehr sein als nüchtern-funktionaler Kombi.

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Nach Einschätzung der Mercedes-Marketing-Strategen hat die Laderaum-C-Klasse, die zu Preisen ab 35 224 Euro in den Handel kommt, nicht nur das Zeug dazu, den Kombi-Anteil beim Mittelklassemodell mit Stern zu erhöhen, sondern auch bisherige Fahrer der Premium-Konkurrenz zum Umsteigen zu bewegen. Um das Potenzial des Kombis wissend, hat Mercedes das T-Modell ordentlich aufgerüstet. 96 Millimeter ist der Kombi in der Länge gewachsen (jetzt 4,702 Meter), der Radstand legte um 80 auf 2 840 Millimeter, die Breite um 40 auf 1 810 Millimeter zu. Der Laderaum - Königsdisziplin eines Kombis - fasst hinter den Fondsitzen fünf Liter mehr.

Nur fünf Liter? Das eher bescheidene Plus zeigt, dass Mercedes das T-Modell eben nicht als Lastentransporter seht, dem sich der Komfort für die Passagiere unterordnen muss. Vor allem die hinten Sitzenden werden mit 45 Millimeter mehr Beinfreiheit diese Verschiebung der Prioritäten zu schätzen wissen - zumal auch Innenraumbreiten und Kopffreiheit die Werte des Vorgängers übertreffen.

An Platz mangelt es natürlich auch für das Gepäck oder die Ladung nicht. 490 Liter beträgt der um besagte fünf Liter aufgestockte Wert für den Raum hinter den Fondsitzen. Klappt man die Rückenlehnen um (wobei die Entriegelung nun elektrisch erfolgt und die Aufteilung jetzt 40:20:40 statt 60:40 wie beim Vorgänger ist) und nutzt auch sonst allen Raum nach ISO 3832, steigt das Volumen auf 1 510 Liter (plus zehn Liter). Das sollte für Wochenendeinkauf, Sportgeräte oder sogar den kleinen Umzug reichen.

Auch die technischen Neuheiten des neuen Mittelklasse- T-Modells haben es in sich. Der C-Klasse-Ladekönig fährt nun auf Wunsch mit Headup- Display vor. Außerdem baute Mercedes für mehr Fahrspaß und Komfort eine neue Vier-Lenker-Vorderachse ein. Erstmals im Segment bietet der Hersteller eine Luftfederung an.

Das Airmatic genannte System soll für eine Rundum-Niveauregulierung und damit besten Fahrkomfort auch bei beladenem Fahrzeug sorgen und schaffe den Spagat „zwischen hohem Fahrkomfort und dynamisch- agilem Fahrverhalten“. Während wir bei unseren Testfahrten eben diesen hohen Fahrkomfort durchaus bestätigen können, fällt es uns etwas schwerer, das dynamisch- agile Fahrverhalten über den grünen Klee zu loben. Zwar macht es Spaß, das C 250 T-Modell über kurvenreiche Taunusstraßen zu lenken, die Größe und das Gewicht des Kombis lassen sich aber nicht komplett verleugnen.

Während das T-Modell - verständlicherweise - in seiner Ausstattungsvielfalt der Limousine folgt, hat es in einer Hinsicht seiner „Schwester“ etwas voraus: Das Kom- Modul mit SIM-Karte ist fest in einen Mercedes eingebaut. Über die „Mercedes Connect me Webapp“ kann man sich von außen ins Fahrzeug einloggen, beispielsweise die Standheizung programmieren oder den Tankfüllstand abfragen.