Mercedes CLA: Windschnittiger Stern
Der neue CLA beeindruckt mit elegantem Design und seiner Ausstattung. Mitte April startet das Coupé.
Düsseldorf. Sportlich, extravagantes Design, eine junge Klientel ansprechen - unter dieser Vorgabe hatte die Mercedes-Spitze den Auftrag für den CLA erteilt. Die Botschaft ist angekommen. Ab 13. April ist das schicke viertürige Coupe bei den Händlern.
Es basiert auf der neuen Mercedes A-Klasse, ist aber mit 4,63 m um 34 Zentimeter gewachsen und wird im ungarischen Daimler-Werk Kecskemet auf die Räder gestellt. Lange Überhänge, rahmenlose Türen bzw. niedrige Seitenfenster geben dem CLA die Eleganz. Zum Mercedes-Gesicht gehört auch der Kühlergrill in Diamant-Optik durch die Chrompins rund um den großen Stern.
Im Sommer soll der Fronttriebler als erstes kompaktes Modell der Stuttgarter Autobauer auch in den USA für gute Verkaufszahlen sorgen und zudem den chinesischen Markt erobern. Im Reich der Mitte hat der jüngste Benz nach Konzern-Angaben schon als Concept Style Coupe auf der Messe in Peking 2012 großes Interesse ausgelöst.
Als Einstiegspreis ruft Mercedes 28 977 Euro für den CLA 180 (Vierzylinder-Benziner/ 122 PS) auf. Das sind immerhin 5 000 Euro mehr als bei der A-Klasse, entspricht aber in etwa dem Grundpreis für einen Audi A4 bzw. 3er BMW. Das aktuelle Spitzenmodell ist der CLA 250 mit 211 PS und 7-Gang-Doppelkupplungsgtriebe für 38 675 Euro.
Neben drei Ottomotoren kann der Fünfsitzer zum Marktstart auch mit einem Selbstzünder (220 CDI/170 PS/Automatik) für 37 990 Euro geordert werden. In allen ist die spritsparende Start-Stopp-Automatik serienmäßig. Zwei Motorisierungen haben die Schwaben noch in der Hinterhand: Im Herbst folgt eine AMG-Variante. Der Zwei-Liter-Turbo verteilt seine 354 PS an alle vier Räder. Und mit einem zweiten Selbstzünder (136 PS) wäre das Antriebsprogramm zunächst komplett.
Für das persönliche Wunsch-Coupe ist die Auswahl freilich noch um einiges größer: zwei Ausstattungslinien, drei Design-Paket sowie etliche Assistenzsysteme mit oder ohne Aufpreis, die beispielsweise radargestützt Kollisionen vermeiden oder Bremsmanöver einleiten; des weiteren Totwinkel- und Spurhalteassistent.
Beim Interieur gibt es kaum Abstriche gegenüber der A-Klasse. Die fünf dominanten Luftdüsen, das frei stehende Display sowie farbige Ziernähte am Lenkrad und serienmäßige Integralsitze haben Stil. Die Idee der Designer, gelbe statt schwarze Gurte passend zum Dekor ausgewählter Sitzbezüge anzubringen — was einem Novum gleich gekommen wäre - fand kein Gehör.
Laut Mercedes verfügt der neue Stern über die beste Aerodynamik (cw-Wert 0,22), die je ein Serienfahrzeug erreicht hat. Unter dem Strich zahlt sich der geringe Luftwiderstand positiv beim Kraftstoffverbrauch aus; außerdem lässt sich der CLA auch bei höherem Tempo sowie starkem Seitenwind nicht aus der Ruhe bringen, und die Windgeräusche sind auf ein Minimum reduziert.
Auf der Testrunde mit dem durchzugsstarken CLA 200 herrschte wohltuende Ruhe. Einige Abstriche müssen allerdings groß gewachsene Hinterbänkler durch die stromlinienförmige Außenhaut hinnehmen. Mit der abfallenden Linie ist wenig Luft zwischen Dach und Frisur.
Doch der Fahrspaß schiebt dies in den Hintergrund, egal ob man mit dem Komfortoder dem Sportfahrwerk unterwegs ist. Letzteres, bei dem die Karosserie vorn um 15 und hinten um 10 Millimeter tiefer gelegt ist, passt etwas besser zum Charakter des CLA, ohne dass man bretthart auf Achse ist. S
o schnell wie der CLA in die Gänge kommt, so schnell wird er auch abgestoppt. Kaum ist der Fuß auf dem Pedal, packen die Scheibenbremsen zu. Die elektromechanische Servolenkung sowie eine butterweiche 6-Gang-Schaltung stehen dem neuen CLA ebenfalls gut.