Mercedes S-Klasse Cabrio: Souverän beim Sonnenbad
Berlin (dpa-infocom) - Bei Mercedes gibt es einen neuen Platz an der Sonne. Denn als wären zwei Roadster, der Smart und die offenen Varianten von C- und E-Klasse noch nicht genug, setzen die Schwaben in diesem Frühjahr auch die Käufer der S-Klasse an die frische Luft.
Zu Preisen ab 139 052 Euro gibt es das Flaggschiff aus Stuttgart deshalb zum ersten Mal nach über 40 Jahren wieder als Cabrio.
Luxus auf dem Sonnendeck
Wie es sich für eine S-Klasse gehört, umgarnt Mercedes die Käufer dabei mit allem erdenklichen Komfort: Wer rund 15 000 Euro mehr zahlt als für das Coupé, muss deshalb nur den kleinen Finger rühren, damit er den Sommer in vollen Zügen genießen kann. Sobald man den Verdeckschalter in den Tiefen der Mittelarmlehne gefunden hat, geht über dem Luxusliner voll elektrisch die Sonne auf.
Die Klimaautomatik regelt selbtständig nach, Sitze und Konsolen sind beheizt und auf Knopfdruck stellen sich vorn wie hinten zwei Netze in den Wind. Die schmälern zwar die Eleganz, erhöhen den Luftwiderstand und mit ihm das Geräuschniveau, schützen dafür aber vor einer Sturmfrisur.
Die S-Klasse macht ihr eigenes Wetter
So lange die Scheiben geschlossen und die Windabweiser aufgestellt sind, ist vom Fahrtwind kaum etwas zu spüren. Nur gegen den Regen gibt es keinen anderen Schutz als das Verdeck. Aber erstens lässt sich das mittlerweile sogar bis Tempo 60 bewegen. Und zweitens ist es gut gedämmt.
Stolzer Preis
Ein Blick auf die Preisliste zeigt: Rund 15 000 Euro Aufschlag werden für das Coupé fällig. Und für all die schönen Cabrio-Extras wird noch einmal extra Geld verlangt. Mercedes schöpft aus dem Vollem und behält dem Cabrio kaum ein Extra aus dem Coupé vor. Das gilt für das Head-Up-Display und all die vielen Assistenzsysteme genauso wie für LED-Licht oder den Burmester-Sound.
Der schwächere Motor ist die bessere Wahl
Aber was man bei der Ausstattung drauf legt, kann man beim Antrieb sparen: Schließlich ist schon der S 500 mit seinem 335 kW/455 PS starken V8-Motor so kultiviert und kraftvoll, dass es den rund 50 000 Euro teureren S 63 von AMG nicht wirklich braucht. 4,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h sind stürmisch genug und das Spitzentempo ist für beide Autos auf 250 km/h limitiert.
Außerdem wird das Cabrio auch mit 430 kW/585 PS, Allradantrieb und Sportfahrwerk nicht kleiner, leichter oder handlicher. Deshalb sollte man sich bei allem Vorwärtsdrang gar nicht erst als Kurvenräuber versuchen, die Luftfederung lieber in den Komfortmodus stellen, die maximal 700 Nm des 4,7 Liter großem 500er-Triebwerks wohl dosiert abrufen und den Biss ein wenig lockern - wer langsam fährt, kann länger genießen.
Luxus nur in der ersten Reihe
So opulent die S-Klasse auftritt, so bescheiden sind im Cabrio allerdings die Platzverhältnisse. In der ersten Reihe thront man förmlich wie die Queen im Park vor Schloss Buckingham. Doch hinten ist das Cabrio trotz 5,03 Metern Länge und 2,95 Metern Radstand vergleichsweise knapp geschnitten.
Und auch der Kofferraum ist für große Ausfahrten im Kreise der Lieben nicht gemacht - selbst wenn es nun eine automatische Trennwand gibt, die sich mit dem Schließen des Daches zusammenfaltet. Denn mit dann maximal 350 Litern fasst der Kofferraum noch immer weniger als bei so eine bürgerlichen Auto wie dem Opel Astra.
Fazit: Dem Himmel so nah
Sonne auf der Haut, den Wind in den Haaren und trotzdem auf nichts verzichten - ohne Dach wird die S-Klasse zum luxuriösesten Cabrio im Land. Nicht nur der 6er BMW sieht damit alt aus, sondern auch die traditionelle Luftnummer SL aus den eigenen Reihen dürfte es damit wieder ein wenig schwerer haben.
Datenblatt: Mercedes S 500 Cabrio
Motor und Antrieb
V8-Turbo-Benzindirekt-
einspritzer
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Wichtige Serienausstattung
Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke