Nissan Pixo: Mit der Kraft der drei Herzen
Die Japaner setzen im kleinen Pixo auf neue Motorentechnologie.
Düsseldorf. Es scheint ein Zeichen der Zeit zu sein, das Prinzip Downsizing (oder zu deutsch: herunterschrumpfen) auf eine ganz eigene Art umzusetzen. Nicht nur die Motoren werden kleiner, die Hersteller nehmen ihnen auch noch einen Zylinder weg. Und so werkeln in einigen Fiat, Suzuki und Nissan die Drei-Topf-Kraftwerke. Dank ausgeklügelter Bauweise merkt man den kleinen Stadtflitzern das aber kaum an.
Nissan schickt neben dem aktuellen Micra auch seinen Pixo mit einem Dreizylinder ins Rennen. Der Benzinmotor setzt 68 PS (50 kW) frei - und das auf muntere Weise. Zwar schüttelt sich der in Indien gebaute Wagen beim Anlassen noch wie ein nasser Hund, legt diese (Un)Art aber schon bei Erreichen der Leerlaufdrehzahl ab. Gas nimmt das nur 996 Kubikzentimeter messende Triebwerk willig an, und das ist auch gut so. Die drei Töpfe wollen am Kochen gehalten werden, um richtig in Fahrt zu kommen und zu bleiben.
Verbunden ist der Spurt mit einer recht rauen Akustik, die sich aber bei höherem Tempo verliert. Dann legt sich der Kleine mit bis zu 155 km/h ins Zeug. Allerdings will gut Ding hier ordentlich Weile haben, denn bis Tempo 100 vergehen fast 15 Sekunden. Das spürt man nicht nur beim Einfädeln auf der Autobahn. Hier sollten unbedingt entsprechende Reserven beim Abstand eingeplant werden. Auch bei Überholvorgängen sollte großzügig Zeit eingerechnet werden, um aus dem Sog des vor einem fahrenden 40-Tonners herauszukommen.
Die Fünfgang-Schaltung muss fleißig betätigt, der vierte Gang zudem recht lange ausgefahren werden. Komfortabler, aber nicht unbedingt zügiger geht es übrigens auch mit der optionalen Vier-Stufen-Automatik. Durch den anhaltenden Druck auf das Gaspedal werden auf den Schnellstraßen dann aus den versprochenen 4,4 Litern Drittelmix auch mal sieben Liter.
Allerdings geht der Wagen im Stadtverkehr dann doch deutlich sparsamer mit dem Sprit um. Der Pixo ist aus Kostengründen nur als Fünftürer verfügbar. Die Insassen auf den Vorderbänken sind passabel aufgehoben, sollten aber tatsächlich nicht mehr als einen bequemen Kleinwagen erwarten. Die Sessel sind straff, aber spürbar dünn gepolstert, verfügen allerdings über guten Seitenhalt. Im Fond fehlt es wie erwartet an Knieund Kopfraum.
Auch der Kofferraum fasst bei voller Bestuhlung bestenfalls 130 Liter Gepäck, dehnt sich aber auf 774 Liter, wenn die Rückbank flachgelegt wird. Allerdings ist mit vier mittelschweren Erwachsenen die erlaubte Zuladung von 320 Kilogramm auch schnell erreicht. Die zugelassene Anhängelast von 100 ungebremsten Kilogramm wirkt indes regelrecht spaßig - hier sollte man dem Wagen zuliebe Milde walten lassen und auf den Haken verzichten. Nachsicht ist auch bei der Bewertung der verarbeiteten Materialien gefragt. Praktisches Plastik allerorten, das allerdings eher charmelos wirkt.
Preislich ist der Pixo eine Kampfansage an das Establishment. Bereits ab 8 180 Euro wechselt der Kleine den Besitzer. Dann aber nur als Ausstattung Visia - mit entsprechenden Einschränkungen. So ist etwa ABS an Bord, ESP aber erst in der zweiten Stufe Acenta für knapp 600 Euro Aufpreis erhältlich. In dieser Stufe sind auch Radio oder Zentralverriegelung verfügbar.