Range Rover Evoque Cabrio: Pfadfinder in Sommerlaune
Berlin (dpa-infocom) - Unten Schlamm oder Sand und oben die Sonne - das sind die Bilder, mit denen Land Rover Frischluftfans jetzt in unwägbares Gelände lockt. Denn als erster Hersteller bringen die Briten ein modernes SUV Cabrio an den Start.
Ab Juni gibt es den Range Rover Evoque ab 51 200 Euro.
In 20 Sekunden auf den Präsentierteller
Wer binnen knapp 20 Sekunden die Stoffmütze in den Nacken schiebt, sitzt dabei förmlich auf dem Präsentierteller. Wo Geländewagen sonst eine gewisse Geborgenheit bieten und die Insassen hinter dickem Blech abschirmen, fühlt man sich im Evoque seltsam exponiert.
Mehr Übersicht, weniger Platz
Das offene Verdeck bietet einige Vorteile: Anders als im geschlossenen Coupé kann man zum ersten Mal halbwegs bequem einsteigen. Es mangelt den Hinterbänklern nicht mehr an Kopffreiheit und im Rückspiegel ist sogar was zu sehen. Im Gegenzug schrumpft allerdings der Kofferraum auf mäßige 251 Liter, unter dem geschlossenen Dach wird es im Fond um so enger und das Blickfeld durch die gläserne Heckscheibe noch kleiner.
365 Tage Sommer im Jahr
Keinen Unterschied macht die Stellung des Daches dagegen für das Wohlbefinden an Bord. Denn geschlossen ist es so gut isoliert, dass Krach und Kälte draußen bleiben. Und wenn es offen ist, schirmen die Seitenscheiben und das Windschott die Passagiere so gut ab, dass man selbst im Winter ohne Jacke und Mütze fahren kann.
Klimaanlage, Sitz- und Lenkradheizung sind so stark, dass im Auto eigentlich immer Sommer ist. Auf Sperenzchen wie es eine Nackenheizung kann man deshalb gut verzichten. Nur eine Fernbedienung fürs Dach wäre nicht schlecht. Dann könnte man mit dem Schaustück vielleicht noch ein paar Blicke mehr fangen.
Oben Sonne, unten Schlamm oder Sand
Serienmäßig mit Allradantrieb und einem Heer von Assistenten bestückt, kommt der Evoque im Gelände genauso weit wie die geschlossenen Modelle. Selbst vor tiefen Furchen, seichten Furten und steilen Feldwegen ist dem Cabrio nicht bange. Und wo sich andere offene Autos bisweilen schon auf dem Bordstein verwinden wie ein nasses Handtuch, herrscht im Evoque selbst bei großer Verschränkung Ruhe im Gebälk. Nicht umsonst haben die Briten dafür vier Zentner Stahl-Streben in den Unterboden und vor die Rückbank geschweißt.
Entwarnung an der Sturmfront
Stolze zwei Tonnen schwer, wirkt das Cabrio beim Kickdown ein wenig kurzatmig - selbst wenn man von den drei Motoren mit 110 kW/150 PS bis 177 kW/240 PS den stärksten Diesel wählt. Der hat zwar nur 132 kW/180 PS, bietet dafür aber mit 430 Nm das höchste Drehmoment. Trotzdem beschleunigt der Evoque eher gemütlich, braucht von 0 auf 100 km/h stolze 10,3 Sekunden und streicht bei 195 km/h die Segel.
Ohne Tadel bleibt dagegen der Verbrauch - zumindest auf dem Papier: Weil sich der Allrad nur bei Bedarf automatisch zuschaltet und die Neungang-Automatik sehr effizient ist, reichen dem Cabrio auf dem Prüfstand 5,7 Liter (CO2-Ausstoß 149 g/km).
Fazit: Öfter mal was Neues
Für ein Massenphänomen mag der offene Evoque zu unkonventionell sein, zu teuer und zu spitz zugeschnitten. Doch für Selbstdarsteller in Sommerlaune ist er eine gute Wahl und für das SUV-Segment eine interessante Bereicherung. Und dass die Briten nicht so ganz daneben liegen, zeigen nicht nur die 1500 Vorbestellungen, sondern auch die Pläne der Konkurrenz. Nicht umsonst hat zum Beispiel VW seinen aktuellem Entwurf für ein SUV auf Polo-Basis zum Genfer Salon in diesem Frühjahr ebenfalls als Cabrio auf die Bühne gerollt.
Datenblatt: Range Rover Evoque Cabrio TD4
Motor und Antrieb
Maße und Gewichte
Fahrdaten
Kosten
Wichtige Serienausstattung
Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke