Renault Grand Scenic Energy dCi: Französische Öko-Sänfte
Der Grand Scenic Energy dCi fährt besonders umweltfreundlich.
Düsseldorf. Was Renault mit dem Grand Scénic Energy dCi 130 auf die Gummis gestellt hat, vereinigt so ziemlich alles, was derzeit am Horizont des ökologischen Autofahrens leuchtet. Was die 4,56 Meter Blech, Glas und Plastik antreibt, ist ein geschrumpfter Selbstzünder mit 1,6 Litern Hubraum, der über ein ähnliches Leistungspotenzial verfügt wie sein 1,9-Liter-Dieselbruder:
130 PS (96 kW) Leistung, etwa 10,5 Sekunden auf Tempo 100 und 195 km/h Höchstgeschwindigkeit. Das war es dann aber auch schon, denn nicht nur 300 Kubikzentimeter weniger Hubraum und 20 Nm mehr Drehmoment (gesamt 320 Nm), sondern auch ein stolzer Liter weniger Verbrauch (gesamt knapp fünf Liter pro 100 km) machen den Unterschied aus.
Das größte Plus des Triebwerks: Es stößt nur 115 Gramm CO2 pro Kilometer aus und fährt deswegen in der vordersten Riege der umweltschonenden Fahrzeuge mit. Und das auf unaufgeregte, aber aufregende Art und Weise. Denn nach dem Tritt auf das Gaspedal legt sich der Vierzylinder ordentlich in die Kolben. Geschaltet wird über sechs Gänge, weich, direkt und ohne unnötiges Spiel. Das Triebwerk selbst gibt akustisch nur nach dem Kaltstart seine Funktionsweise preis.
Die Insassen, die auch zu fünft oder wahlweise auch zu siebt noch bemerkenswert bequem sitzen, werden das zu schätzen wissen. Das Gestühl ist straff, in den Schenkelauflagen aber für fülligere Zeitgenossen ein wenig zu schmal.
Den großen Scénic zeichnet aus, was die Serie schon immer prägte: komfortable Raummaße, beste Übersicht auf allen Plätzen und jede Menge Ablagen zum Verstauen. Dazu zählen nicht nur viele kleine Nischen und Fächer, sondern vor allem der mindestens 678 Liter große Kofferraum. Selbiger wächst nach Umlegen aller hinteren Sitze sogar auf mehr als zwei Kubikmeter.
Im Fahrverhalten mixt der Franzose moderne europäische Straßenlage mit der sänftenhaften Weichheit früherer französischer Automobile. Die Federung verweigert selbst in voll beladenem Zustand die Weitergabe von Fahrbahnunebenheiten an die Insassen, die straffe Fahrwerksabstimmung mindert wirksam die Wankneigung des großen Gefährts.
Der Grand Scénic ist als 1,6-Liter-Benziner bereits ab glatt 21 000 Euro zu haben. Der getestete Öko-Diesel schlägt in seiner Dynamique-Ausstattung mit 26 700 Euro zu Buche. Die Liste geht mit dem Luxus-Diesel für 31 100 Euro zu Ende. rwo