Renault Twizy: Elektrischer Spaßflitzer für die Stadt

Das zweisitzige Elektromobil Twizy kommt bis zu 120 Kilometer weit.

Düsseldorf. Eines steht bei den Strategen von Renault fest: Mut haben sie. 2009 präsentierten sie die Elektro-Studie Moka, jetzt rollt die äußerlich gewöhnungsbedürftige wie witzige Mischung aus Motorroller und Kleinstwagen unter dem Namen Twizy zu den Händlern.

Selten haben wir auf einer ersten Testfahrt mit einem Auto so viele freundliche Blicke auf uns gezogen. „Der Twizy soll der ultimative City-Flitzer werden, vor allem junge Stadtmenschen ansprechen, ein Fun- und Lifestyle-Objekt, cool und trendy“, sagt Clarice di Bernardi, Marken-Managerin für die Renault-Elektrofahrzeuge.

Heraus ist ein luftiges Elektrogefährt gekommen, das mit 2,33 Metern 17 Zentimeter kürzer ist als der erste Smart, und mit 1,19 Metern Breite gleich 32 Zentimeter schmaler. Der Wendekreis von nur 6,40 Metern (Smart: 8,80 Meter) markiert einen absoluten Bestwert. Für den E-Renault ist damit keine Altstadt zu eng und kein Parkplatz zu kurz.

Fahrer und Beifahrer sitzen im Twizy nicht neben, sondern wie auf einem Motorroller hintereinander. Türen, besser gesagt, halbe Türen gibt es gegen Aufpreis (590 Euro). Sie sollen vor Spritzwasser schützen. Beim Fahren zeigt sich keine Spur von Unsicherheit oder gar Kippneigung. Kurven durcheilt der kleine Franzose in sportlicher Manier, seine Lenkung ist angenehm direkt.

Der deutsche Gesetzgeber ordnet Renaults neues Lifestyle-Gefährt den sogenannten Quads zu, vierrädrige Leichtkraftwagen, die es auch als offene Variante mit Motorradlenker gibt. Im Bestfall wiegt der Twizy ohne Batterie unter 350 Kilogramm. Dann gilt er behördlich als L6e, braucht lediglich das kleine Versicherungskennzeichen und darf von 16-Jährigen mit dem Führerschein S gefahren werden.

Spaßbremse sind hier nur die fünf PS sowie die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h. Airbag, Gurte und Kopfstützen sind an Bord und ebenso Scheibenbremsen an beiden Achsen. Die stabile Rahmenstruktur ist Crash-getestet. Ab 18 Jahre und Führerschein B darf man den Twizy der Kategorie L7e fahren. Hier sorgen 18 PS und eine Spitze von 80 km/h für flottes Vorankommen.

In beiden Versionen steckt der gleiche Lithium-Ionen-Akku und ermöglicht eine Reichweite von 120 Kilometern, beziehungsweise 100 Kilometern. Danach kann der Twizy an einer normalen Haushaltssteckdose innerhalb von 3,5 Stunden wieder aufgeladen werden - für etwa 1,50 Euro. 6 990 Euro kostet die Basisversion, für die Variante mit 18 PS sind 7 690 Euro zu bezahlen. mid