Seat Toledo: Gelungenes Comeback

Aus dem Toledo ist wieder eine schicke Limousine für Familien geworden.

Düsseldorf. Die spanische VW-Tochter sieht sich so gut aufgestellt wie lange nicht. Von Januar bis März wurden in Deutschland 18 206 neue Fahrzeuge übergeben, 22 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Gute Zahlen, dafür stehen aus jüngerer Vergangenheit u. a. der neue Ibiza, das Stadtauto Mii, der Leon. Im Juni folgt der dreitürige Leon SC. Später soll ein Kombi die Baureihe abrunden.

Einen Schub erwartet Seat auch vom neuen Toledo, der z ab 13 990 Euro bei den Händlern geordert werden kann. Die Limousine ohne herkömmliche Kofferraumklappe soll wesentlich dazu beitragen, dass die Marke die Zahl ihrer gesamten Neuzulassungen nach 2011 (59 030 Fahrzeuge) und 2012 (68 109) am Jahresende das dritte Mal in Folge übertrifft.

Selbst wenn der Toledo vielleicht nicht so attraktiv geformt ist wie ein Leon oder Ibiza, so hat er als Klassiker doch seine Verdienste. Nach zwei Stufenheck-Generationen (1991 bis 2004 ) ging das Konzept mit Hochdach und rundem Heck nicht mehr wie gewünscht auf. 2009 wurde der Toledo eingestellt.

Jetzt ist er als komplett überarbeitetes Modell im zeitlosen neue Marken-Design unterwegs, zwischen dem Ibiza und dem fünftürigen Leon mit Fließheck platziert. Von der Sache her fährt die Kompakt-Limousine in eine Lücke analog dem baugleichen Skoda Rapid (dort zwischen Fabia und Octavia), unterscheidet sich aber vom tschechischen Modell im Frontbereich u.a. durch breite kantige Scheinwerfer sowie den Rückleuchten.

Viel Platz, sauber verarbeitet, erschwinglich - darauf setzt Seat beim Comeback des Familienfahrzeuges. Mit Kofferraumabmessungen, die 550 bis knapp 1 500 Liter Stauvolumen bei umgeklappter Rückbank ermöglichen, übertrifft der Toledo sogar gestandene Mittelklasse- Kombis.

Diese Spitzenwerte gehen auf die am Dachrahmen angeschlagene Heckklappe zurück. 2,60 Meter Radstand bei 4,48 Meter Gesamtlänge sagen bereits einiges über geräumige Sitzverhältnisse aus. Auch hinten lässt es sich aushalten, reichlich Luft nach vorn wie nach oben ist gegeben.

Der Fahrer dürfte an den gut ablesbaren Rundinstrumenten ebenso Gefallen finden wie am handlichen Dreispeichen-Lenkrad, den leicht zu bedienenden Tasten und Schaltern sowie der guten Rundumsicht. Aufgewertet ist das nicht überladen wirkende Cockpit des Toledo, zu dessen Grundausstattung Kopf/Thorax-Airbags, ABS, ESP mit ASR, Zentralverriegelung und elektrische Fensterheber vorn gehören, durch feine Chromelemente.

Da der Trend bei Kompakt-Limousinen weiter zum Benziner geht, stellt Seat vier Otto- Motoren aus dem VW-Regal zur Wahl, darunter drei TSI (86 bis 122 PS). Kombiniert sind sie mit 5- und 6- Gang-Schaltern. Einstiegsmotorisierung ist ein Dreizylinder mit 75 PS. Für Vielfahrer könnte der 1,6-Liter-Turbodiesel mit 105 PS (ab 19 920 Euro) eine Alternative sein. Beim TDI gibt Seat 3,9 Liter als Verbrauch an.

Kleine Hubräume mit Benzin- Direkteinspritzung und Turbolader - damit ist man mit dem kleinsten der drei TSI gut beraten, auch wenn er knapp 2 500 Euro über dem Einstiegspreis liegt. Da der Toledo mit 1 140 Kilogramm relativ leicht daherkommt, bringen ihn die 86 PS schnell auf Touren.